Draghi-Aussagen drücken den Euro-Kurs
wrü Frankfurt – Am Donnerstag ist der Euro gegenüber dem Dollar im frühen Geschäft auf den tiefsten Stand seit drei Wochen gefallen. Grund waren erneut schwache Daten aus der Eurozone, so hat sich laut Markit die Stimmung der Einkaufsmanager in Euroland weiter eingetrübt. Kurz vor 14 Uhr lag der Euro bei 1,340 Dollar.Dann sorgten die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi doch für einige Bewegung, was im Vorfeld kaum erwartet worden war. Draghi stellte klar, dass die Europäische Zentralbank ihre lockere Geldpolitik fortsetzen und die Leitzinsen die kommenden Monate unten halten werde. Vor allem wies er darauf hin, dass die jüngsten Konjunkturdaten schwächer als erwartet ausgefallen seien und dass für die Wirtschaft Abwärtsrisiken bestünden. Die Aussagen Draghis drückten den Euro-Kurs bis auf unter 1,1320 Dollar. Doch kam es dann am Nachmittag zu einer Gegenbewegung. Am späten Nachmittag lag die Europawährung dann wieder bei 1,1357 Dollar. Nach den Draghi-Äußerungen scheint eine Leitzinsanhebung nun zunächst einmal in weite Ferne gerückt zu sein. So geht Alexander Krüger, Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, davon aus, das die EZB dazu neigt, 2019 keine Leitzinsanhebung vorzunehmen.”Die momentane Schwäche der Eurozone, die Draghi im Prinzip mit seiner Aussage bestätigt hat, spricht auch dafür, dass der Euro zunächst unter Abgabedruck stehen dürfte”, meint Christoph Kutt von der DZ Bank. Und die Liechtensteiner VP Bank hält bei einer konjunkturellen Eintrübung gar eine neuerliche geldpolitische Lockerung durch die europäischen Währungshüter für möglich.