Draghi-Äußerungen drücken Bund-Renditen
kjo Frankfurt – Die Aussicht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) frühestens im kommenden Jahr von ihren historisch niedrigen Zinsen abrücken wird, hat am gestrigen Donnerstag die Renditen der Bundesanleihen am langen Marktende gedrückt. Der Bund-Future mit Juni-Fälligkeit lag im späten europäischen Handel bei 165,86 % mit 38 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war zu dieser Zeit bei -0,03 % nach -0,01 % am Vortag. Das Tagestief war bei -0,04 %.Die europäischen Währungshüter stellten nach ihrem geldpolitischen Treffen wie zuletzt in Aussicht, ihre Schlüsselzinsen noch bis mindestens Ende Dezember nicht antasten zu wollen. Die Konjunkturaussichten für den Euroraum hatten sich zuletzt eingetrübt. Zudem ist die Inflationsrate jüngst weiter unter die Zielmarke der Währungshüter von knapp 2 % gefallen. Im März war sie auf 1,4 % gesunken. Um die Wirtschaft weitgehend auf Touren zu halten, will die Notenbank auf einer der nächsten Sitzungen Details zu neuen Geldspritzen für Banken bekannt geben.Am Primärmarkt trat der Bund auf. Die Deutsche Finanzagentur stockte die Bundesobligationen auf, was problemlos verlief. Das Volumen der fünfjährigen Papiere wurde um 3 auf nunmehr 15 Mrd. Euro erhöht. Seitens der Banken kamen Bietungen über 4,458 Mrd. Euro. Davon entfielen 1,125 Mrd. Euro auf Kursgebote und 3,333 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 33 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe Bundesemissionen, mit der der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt. Die Banken gaben 47 Gebote ab, teilte die Finanzagentur später mit.In die Zuteilung gingen Papiere über 2,4798 Mrd. Euro ab einem Kurs von 102,07 %, was zugleich der gewogene Durchschnittskurs war. Die Anleger bekamen das Papier zur durchschnittlichen Rendite von -0,41 %. Beim vorigen Mal war es ein Satz von -0,32 %. Papiere für 520,2 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote.