Einigung im Budgetstreit stärkt den Dollar
sts Frankfurt – Ein in der Breite stärkerer Dollar und Spekulationen über eine Lockerung der Geldpolitik in der Währungsunion haben den Euro am Dienstag belastet. Mit 1,1148 Dollar war die Gemeinschaftswährung so billig wie zuletzt am 31. Mai. Im späten europäischen Handel lag der Kurs 0,5 % tiefer bei 1,1151 Dollar.Die Dollar-Stärke wurde von Marktakteuren insbesondere auf die Einigung auf ein Haushaltspaket zwischen Regierung und Parlament in den USA zurückgeführt. Die Einigung hat einen möglichen Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet. In den vergangenen Jahren hatte der Streit um den Staatshaushalt mehrfach die Regierungsgeschäfte in den USA zeitweise lahmgelegt.Daneben schwächten den Euro Spekulationen darüber, dass die Europäische Zentralbank schon am morgigen Donnerstag eine Lockerung der Geldpolitik ankündigen und damit die mit dem Auslaufen der quantitativen Lockerung verbundene Straffung beenden könnte. “Konkrete Maßnahmen dürften erst im September angekündigt werden. Wir erwarten Zinssenkungen und ein neues Asset-Kaufprogramm Ende des Jahres”, erklärte Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei Allianz Global Investors.Die EZB-Spekulationen stärkten den Franken. Ein Euro kostete mit 1,0972 sfr so wenig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Händlern zufolge würde der Kurs erst dann dauerhaft unter 1,10 Euro je Franken fallen, wenn die EZB morgen rhetorisch sehr aggressiv auftritt. Die globale konjunkturelle Abkühlung, die Handelskonflikte, die Furcht vor einem harten Brexit und der Iran-Konflikt treiben Anleger derzeit in als sichere Häfen geltende Währungen wie den Franken. Damit wächst allerdings der Druck auf die Schweizer Nationalbank, gegen deflatorische Tendenzen vorzugehen. Schon jetzt liegt der Leitzins in der Schweiz bei -0,75 % extrem niedrig.