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Elisabeth II. schwächt das Pfund

Zwangspause für britisches Parlament - Argentinischer Peso erneut unter Druck

Elisabeth II. schwächt das Pfund

sts Frankfurt – Die britische Königin Elisabeth II. ziert die Pfund-Noten des Vereinigten Königreichs. Am Mittwoch hat sie dazu beigetragen, dass diese Banknoten international an Wert eingebüßt haben. Denn die von ihr bestätigte Zwangspause für das britische Parlament hat die Angst vor einem ungeregelten britischen EU-Austritt geschürt. Da mit diesem schwere wirtschaftliche Verwerfungen im Vereinigten Königreich einhergehen könnten, geriet das Pfund unter Druck. Es verbilligte sich um 0,4 % auf 1,2234 Dollar, der Euro legte 0,4 % auf 90,59 Pence zu. Der britische Premierminister Boris Johnson will die Beratungszeit des Parlaments im Brexit-Streit vor dem für 31. Oktober angepeilten EU-Ausstieg einschränken. Im Parlament zeichnet sich Widerstand gegen Johnsons Ansinnen ab, ohne Übereinkunft aus der EU auszutreten, so dass britische Unternehmen und Finanzdienstleister vollständig den Zugang zu ihrem wichtigsten Absatzmarkt, dem EU-Binnenmarkt, verlieren dürften. Weil dann eine Rezession droht, könnte die Bank of England die Zinsen senken. Diese Erwartung lastet auf dem Pfund. Dies leidet zudem darunter, dass seine Kursentwicklung inzwischen ähnlicher einer Schwellenländerwährung von politischen Risiken bestimmt wird. Mit der Aussetzung der Parlamentsberatungen sind diese Risiken nach Einschätzung von Marktbeobachtern deutlich angestiegen.Mit dem argentinischen Peso stand hingegen eine echte Schwellenländerwährung unter Druck. Der Dollar verteuerte sich um 2 % auf 57,22 Peso. Zuvor hatte der Favorit für die Präsidentschaftswahl im Oktober, der linksgerichtete Politiker Alberto Fernández, erklärt, das von Amtsinhaber Mauricio Macri mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgehandelte milliardenschwere Hilfsprogramm für Argentinien “überarbeiten” zu wollen. Seit seinem Vorwahlerfolg hat die Zentralbank mehr als eine Mrd. Dollar an eigenen Reserven verkauft, um den Kursverfall der Landeswährung aufzuhalten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Hinweis auf Händler berichtete, wurden am Dienstag 302 Mill. Dollar am Markt veräußert. Damit lag der Betrag zum ersten Mal über der mit IWF vereinbarten Höchstgrenze von 250 Mill. Dollar pro Tag.Unter Druck steht auch der ungarische Forint. Der Kurs von 330 Forint je Euro lag am Mittwoch nahe dem Allzeithoch von 330,70 Forint. “Was dem Forint (…) zu schaffen macht, sind die verunsichernden Nachrichten aus der Eurozone und damit verbunden die fragile Euro-Entwicklung”, heißt es in einem Kommentar der DZ Bank. Genannt werden unter anderem die von einem ungeregelten Brexit ausgehenden Risiken.