Energieagentur sorgt für sinkenden Ölpreis

IEA sieht "Angebotsschock" durch neue US-Quellen

Energieagentur sorgt für sinkenden Ölpreis

ku Frankfurt – Hinweise der Internationalen Energieagentur IEA auf einen “Angebotsschock” bei Rohöl haben am Dienstag den Preis des Energieträgers unter Druck gesetzt. Die führende Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 0,4% auf 102,20 Dollar je Barrel. Den Ölpreis belasten zudem der stärkere Dollar sowie die Tatsache, dass das Förderkartell Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) seine Produktionsmengen im Vergleich zur Lage vor einem Monat um 250000 Barrel pro Tag (bpd) auf 30,5 Mill. bpd gesteigert hat. Die offizielle Obergrenze der Opec liegt aktuell bei 30 Mill. bpd. Damit ist klar, dass es der Opec erneut nicht gelingt, ihre Förderquoten durchzusetzen.Wie die Energieagentur, die die Industriestaaten in Fragen der Energiepolitik berät, in einem Bericht über den Ölmarkt aus mittelfristiger Sicht schreibt, wird der sprunghafte Anstieg der nordamerikanischen Förderung den Ölmarkt in den kommenden fünf Jahren genauso stark prägen wie der Anstieg der chinesischen Nachfrage in den vergangenen 15 Jahren. Die anstehenden Veränderungen würden nicht nur die Investitionsstrategien der Ölkonzerne verändern, sondern auch die globalen Transportwege. Was die Investitionsplanung der Förderer betrifft, so würden diese bestrebt sein, die Förderung von bestehenden Ölfeldern auszubauen und zu verlängern, während sie Neuerschließungen vor allem in Risikoregionen überdenken und eventuell aufgeben würden.Die Förderung in Nordamerika werde zwischen 2012 und 2018 um 3,9 Mill. bpd steigen, sagt die IEA voraus. Insgesamt werde die Förderung in der Zeitspanne um 8,4 Mill. bpd zulegen, damit stärker als die Nachfrage, die nur um 6,9 Mill. bpd expandieren soll. Die IEA weist für die nordamerikanische Förderung auf die bestehenden Engpässe in Förderung und Transport hin. Diese könnten für niedrigere Preise für den Energieträger sorgen. Im vergangenen Jahr waren die Preise in dem wichtigen Übergabepunkt Cushing im US-Bundesstaat Oklahoma bereits kräftig unter Druck geraten.