ANLEIHEN

Erleichterung über Rettung des Banco Espírito Santo

Portugals Bondrenditen sinken - Bundestitel gut unterstützt - Spanien will bis zu 3 Mrd. Euro aufnehmen

Erleichterung über Rettung des Banco Espírito Santo

kjo Frankfurt – Mit Erleichterung haben die Bondanleger zum Wochenauftakt die Rettung der angeschlagenen portugiesischen Bank Banco Espírito Santo (BES) aufgenommen. Die Kurse der portugiesischen Staatsanleihen legten zu. Das Tagestief markierte die Rendite der zehnjährigen Staatstitel Portugals mit 3,62 %. Am Abend lag die Rendite dann ebenfalls auf diesem Niveau nach einem Wert von 3,72 % am vergangenen Freitag.Das heimische Institut BES wird mit fast 5 Mrd. Euro vom portugiesischen Staat gerettet. Nach einem Wochenende mit fieberhaften Verhandlungen verkündete Notenbankgouverneur Carlos Costa in der Nacht zum Montag die Aufspaltung des Instituts in eine Bad Bank und einen überlebensfähigen Teil. Dieser soll 4,9 Mrd. Euro frisches Kapital aus dem nationalen Bankenabwicklungsfonds erhalten.Portugal nimmt 4,4 Mrd. Euro in die Hand, um den Abwicklungsfonds aufzustocken. Das Geld stammt aus einem noch mit 6,4 Mrd. Euro gefüllten Topf, den die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds im Zuge der Rettungsaktion für Portugal für Bankhilfen zur Verfügung gestellt hatten. Der Staat leiht das Geld dem bereits seit 2012 bestehenden nationalen Bankenabwicklungsfonds. Die Notenbank Portugals erwartet, dass dieser die Summe später zurückzahlen kann, wenn die sogenannte Novo Banco an Investoren verkauft wird. Die EU-Kommission erklärte, sie billige den Rettungsplan. “Der Plan ist ohne Risiko für den Staatshaushalt oder die Steuerzahler”, sagte Costa auf der mitternächtlichen Pressekonferenz.Mancher Marktakteur wertete die Rettungsaktion für Portugal als einen Rückschlag bei dem Bemühen, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Erst im Mai hatte das Land dank des wirtschaftlichen Aufschwungs den milliardenschweren Rettungsschirm von IWF und EU verlassen. Am Markt überwog angesichts der Kursreaktion der Anleihen aber offenkundig die Erleichterung. In der Nähe des RekordhochsGut unterstützt blieben die Bundesanleihen. Der Bund-Future kletterte im Verlauf bis auf 148,57 % und arbeitete sich damit wieder an sein Rekordhoch von 148,78 % heran, das er in der Vorwoche erreicht hatte. Zum Schluss war er bei 148,48 % mit 6 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel von 1,14 % auf 1,13 % zurück. Das Tief war bei 1,127 %.Spanien teilte mit, dass in der Auktion von Staatsanleihen am Donnerstag 2 bis 3 Mrd. Euro aufgenommen werden sollen. Unter den Hammer kommen die Laufzeiten Januar 2020 und Oktober 2024.