Euro befestigt sich zum Dollar
gbe Frankfurt – Der Euro ist gestern zeitweise über die Marke von 1,36 Dollar geklettert und notierte am Abend bei 1,3598 Dollar. Am Markt wurde dies unter anderem mit der Einigung auf einen deutschen Koalitionsvertrag begründet.Aus Sicht der Mehrheit der Devisenmarktteilnehmer sei der Koalitionsvertrag gar nicht so schlecht ausgefallen, kommentierte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die Aufwertung. Es gebe zwar noch die Hürde des Mitgliedervotums in der SPD, deren Überwindung noch nicht mit Sicherheit feststehe. “Aber erst mal kann der Markt den Abschluss der Verhandlungen feiern”, so Leuchtmann.Zudem schob eine überraschend gute Verbraucherstimmung in Deutschland die Gemeinschaftswährung weiter an: Pünktlich zur heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts meldete das Forschungsunternehmen GfK die beste Stimmung der deutschen Verbraucher seit mehr als sechs Jahren.Darüber hinaus erhielt die Gemeinschaftswährung von stärker als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus Deutschland Rückenwind, die eine weitere geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) aus Sicht von Marktteilnehmern unwahrscheinlicher machen.In Deutschland lag die Teuerung im November bei 1,6 % nach 1,2 % im Oktober. Ökonomen hatten einen Wert von 1,3 % prognostiziert. Auch in Spanien fiel die Inflation höher aus als erwartet.”Je hartnäckiger die deutsche Inflation ist, desto höher ist die Hürde für weitere Lockerungsmaßnahmen der EZB”, zitierte Bloomberg Eimear Daly, Devisenmarktanalystin bei Monex Europe. “Daher haben wir eine deutliche Bewegung bei Euro-Dollar gesehen.” Das Pfund legte gegenüber den meisten anderen Währungen zu. Der britische Notenbank-Gouverneur Mark Carney hatte angekündigt, die Bank of England werde Fördermaßnahmen für Hauskäufer beenden. Zum Euro zog das Pfund um 0,2 % auf 83,22 Pence an, gegenüber dem Dollar verteuerte es sich um 0,3 % auf 1,6338 Dollar.