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Euro legt nach US-Daten erneut zu

Rede von SNB-Vorstandsmitglied Maechler drückt Franken - Australischer Dollar auf Zehnjahrestief

Euro legt nach US-Daten erneut zu

ck Frankfurt – Der Euro hat auch am Mittwoch von die Erwartungen verfehlenden US-Konjunkturdaten profitiert und erneut zugelegt. Die Währung, die sich am Vortag nach dem enttäuschenden ISM-Einkaufsmanagerindex von einem in der Frühe erreichten 28-Monats-Tief von 1,0880 Dollar abgesetzt hatte, stieg gestern bis auf 1,0958 und wurde am frühen Abend mit einem Plus von 0,2 % bei 1,0951 Dollar gehandelt.Am Mittwoch wurden in den USA die Arbeitsmarktzahlen des Datenanbieters ADP veröffentlicht. Danach wurden in den USA im September per saldo 135 000 nach im Vormonat 157 000 neue Stellen geschaffen. Damit wurde die von Bloomberg erfasste Konsenserwartung von 140 000 Stellen zwar nur knapp verfehlt. Allerdings war dies der geringste Stellenzuwachs seit drei Monaten, so dass die Zahlen den Eindruck einer Verlangsamung der US-Wirtschaft zu bestätigen schienen. Morgen rückt der staatliche Arbeitsmarktbericht vom September in den Mittelpunkt. Die von Bloomberg befragten Volkswirte rechnen im Durchschnitt mit 148 000 per saldo neu geschaffenen Stellen. Yen erneut festerIn dem von Unsicherheit geprägten Umfeld legte die als Safe Haven geltende japanische Währung erneut zu. Der Dollar lag zuletzt mit einem Minus von 0,5 % bei 107,21 Yen. Am Schweizer Franken ging der Safe-Haven-Effekt jedoch vorbei. Der Euro befestigte sich um 0,6 % auf 1,0922 sfr. Auslöser der Franken-Schwäche war eine Rede des Vorstandsmitglieds der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Andrea Maechler. Auf einer Konferenz in Zürich sagte Maechler, dass die global expansive Geldpolitik das geeignete Gegenmittel für niedrige Inflation und fragile Volkswirtschaften sei. Für die Schweiz sei der Negativzins absolut notwendig und essenziell.Nach einem schwachen Beginn und einem Tief von 1,2228 Dollar vor der mit Spannung erwarteten Rede von Premierminister Boris Johnson auf dem Parteitag der Konservativen Partei erholte sich die britische Währung. Zuletzt ging sie kaum verändert bei 1,2303 Dollar um. Die Rede brachte allerdings keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse. Johnson äußerte sich nicht konkret zu den Vorschlägen, die er der EU unterbreiten will, und erklärte lediglich, dass Großbritannien nicht mehr weiterverhandeln und die EU verlassen werde, falls diese nicht auf seinen Vorschlag eingeht. Weiter schwach tendierte die australische Währung. Sie gab bis auf 0,667 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren nach. Für Druck sorgte weiterhin die zinspolitische Sitzung der australischen Notenbank (RBA) vom Vortag. Die Währungshüter hatten ihren Leitsatz zum dritten Mal in diesem Jahr um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 0,75 % gesenkt. Der Notenbankgouverneur Philip Lowe erklärte außerdem, dass die RBA bereit sei, die Geldpolitik weiter zu lockern, falls dies notwendig sein sollte.