Euro nach EZB-Zinsentscheid schwächer
dm Frankfurt – Der Euro hat nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins wie erwartet auf 0 % zu belassen, und einer Bekräftigung des Zinsausblicks nach anfänglichen Gewinnen gegenüber dem Dollar an Wert verloren. Im späten Handel mussten am Donnerstag für die Gemeinschaftswährung 1,1371 Dollar (-0,2 %) bezahlt werden. Im Tagesverlauf war ein Höchst von 1,1432 erreicht worden.Die Netto-Anleihekäufe will die EZB wie erwartet weiterhin bis Ende 2018 beenden und auslaufende Anleihen reinvestieren. Die LBBW erklärte in einer Einschätzung, im Grunde seien alle wichtigen Entscheidungen auf den Dezember-Termin (13.12.) vertagt. Dann werden neue Projektionen zu Inflation und Wachstum vorgelegt, zudem dürfte dann mehr darüber zu erfahren sein, was mit der Wiederanlage auslaufender Anleihen geschieht. Der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber sechs Industrieländerwährungen misst, stieg um 0,3 % auf 96,61 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit August.Das britische Pfund hat im frühen Handel davon profitiert, dass die britische Premierministerin Theresa May Unterstützung von ihrer Partei erhalten hat und damit eine Führungskrise in der britschen Regierung nicht akut ist. May war wegen ihren bisher fruchtlosen Verhandlungen mit der EU über den Brexit unter starke Kritik geraten. Nach dem EZB-Zinsentscheid geriet das Pfund aber unter Druck. Ein Euro kostete zuletzt mit 0,8873 Pfund 0,3 % mehr als am Vortag.Die norwegische Zentralbank hat gestern wie erwartet den Leitzins auf 0,75 % unverändert belassen. Für einen Euro mussten zuletzt 9,4739 nkr und damit 0,4 % weniger als zur Wochenmitte bezahlt werden. Im Vergleich zu den Zentralbanken ihrer wichtigsten Handelspartner (EZB und Riksbank) möchte sie mit der Normalisierung der Geldpolitik nicht vorpreschen und damit eine starke Aufwertung der Krone riskieren, schrieb die Commerzbank.Die türkische Lira hat gegenüber dem Euro um 1,3 % auf 6,408 Lira aufgewertet. Gegenüber dem Dollar stieg sie um 1,4 % auf 5,629 Lira. Die türkische Zentralbank hat ihren Referenzsatz, den Ein-Wochen-Repo-Satz, wie erwartet unverändert auf 24 % belassen, aber eine weitere Straffung nicht ausgeschlossen.