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Euro schafft den Sprung über 1,15 Dollar

Rückenwind von solider Konjunktur der Eurozone

Euro schafft den Sprung über 1,15 Dollar

sts Frankfurt – Eine unerwartet kräftige wirtschaftliche Aktivität in der Eurozone hat der Gemeinschaftswährung zum Wochenauftakt weiter Rückenwind gegeben. Der Euro legte den sechsten Tag in Folge zum Dollar zu und erreichte mit 1,1532 Dollar den höchsten Stand seit vergangenem August. Im späten europäischen Handel notierte die Gemeinschaftswährung noch 0,5 % höher bei 1,1516 Dollar. Der Greenback litt zudem unter nachlassenden US-Zinsfantasien.”Der Markt hat technisch ein markantes Niveau übersprungen, das er seit Monaten nicht erreicht hat”, erläuterte Richard Franulovich, Währungsstratege bei Westpac Banking in New York. “Dem Dollar wurde der Teppich unter den Füßen weggezogen, der Euro kann nicht anders als zu steigen.”Grund für die zuversichtlichere Stimmung für die Eurozone waren eine Reihe von Einkaufsmanagerindizes, die größtenteils stärker als erwartet ausfielen und weitere wirtschaftliche Expansion signalisierten. Der Markit-Einkaufsmanager-Index für die Eurozone stieg auf 51,7 Punkte und lag damit oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Stellen. “Italien und Spanien sind momentan Spitzenreiter beim Wachstum, und auch in Deutschland ist der Industriesektor nach der jüngsten Delle wieder in Schwung gekommen”, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Lediglich Frankreich sorgte weiter für Sorgenfalten.Die wurden vom Markt jedoch nicht stark gewichtet, weil auch der Dollar wegen sinkender US-Zinsfantasien unter Druck stand. Inzwischen wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bei der Sitzung der Federal Reserve im Juni vom Markt nur noch mit 12 % beziffert. Der ISM-Einkaufsmanagerindex sank im April um 1,0 Zähler auf 50,8 Punkte. Nach Einschätzung der BayernLB wird die US-Industrie angesichts der Vorzeichen der Einkaufsmanagerindizes wohl erst im zweiten Halbjahr an Fahrt aufnehmen.