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Euro startet schwächer in sein 21. Jahr

Kurzfristiger Indikator deutet auf Zinssenkung in den USA im laufenden Jahr hin

Euro startet schwächer in sein 21. Jahr

sts Frankfurt – Der frisch den Teenager-Jahren entwachsene Euro ist mit Kursverlusten in das 21. Jahr seines Bestehens gestartet. Die Gemeinschaftswährung sackte bis auf 1,1344 Dollar und notierte im späten europäischen Handel 0,9 % tiefer bei 1,1357 Dollar. Damit war der Euro jedoch nicht sehr weit entfernt von seinem ersten Kurs im Jahr 1999, der bei 1,18 Dollar lag. In der Zwischenzeit pendelte die Gemeinschaftswährung zwischen 0,82 und 1,60 Dollar, gemessen an den OECD-Kaufkraftparitäten ist sie aktuell rund 16 % unterbewertet.Mit den Kursverlusten zu Jahresbeginn war der Euro allerdings nicht allein. Auch andere europäische Währungen standen unter Druck. So büßte das Pfund 1,2 % auf 1,2595 Dollar ein,und der Dollar verteuerte sich um 1,3 % auf 8,98 skr.Als Grund für den Rückzug aus den europäischen Währungen wurde von Marktakteuren die breite Unsicherheit genannt, die sich auch in anhaltenden Kursverlusten an den Aktienmärkten und sinkenden Renditen bei als sicher geltenden Staatsanleihen äußerte.Hintergrund ist, dass insbesondere Investoren aus den USA und Japan in Phasen erhöhter Unsicherheit Kapital nach Hause holen. Da dies wichtige Investorengruppen sind, äußert sich dies historisch in Kapitalabzügen aus Europa, was in den Marktkorrelationen berücksichtigt wird. Über längere Sicht könnte sich dies ändern, da die Eurozone einen Leistungsbilanzüberschuss erzielt und damit Netto-Kapitalexporteur ist. Aktuell äußerte sich die Konjunkturangst darin, dass ein Indikator im kurzfristigen Bereich auf eine Zinssenkung in den USA im laufenden Jahr hindeutet. Der “Near Term Forward Spread”, der die Differenz zwischen der Terminkurve auf US-Staatsanleihen mit Sicht auf sechs Quartale und der aktuellen Dreimonatsrendite misst, drehte der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erstmals seit März 2008 in den negativen Bereich. Auf den Dollar-Kurs wirkte sich dies zunächst nicht aus. Allerdings erwarten viele Marktakteure, dass dem Dollar nach seiner Rally im Jahr 2018 wegen des Auslaufens des US-Zinshöhungszyklus schon bald die Puste ausgeht.