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Euro zwischen Risikofreude und Geldpolitik eingeklemmt

Preis für Absicherung gegen Pfund-Volatilität fällt

Euro zwischen Risikofreude und Geldpolitik eingeklemmt

sts Frankfurt – Der seit Anfang des Monats unter Druck stehende Euro hat sich am Dienstag erstmals im Februar stabilisieren können. Der Kurs lag nahezu unverändert bei 1,1315 Dollar je Euro, nachdem das Jahreshoch am 10. Januar mit 1,1570 Dollar gesehen wurde. Im laufenden Monat wertete die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar bislang um 1,2 % ab.Fundamental stützte die Gemeinschaftswährung die risikofreudigere Stimmung an den Kapitalmärkten. Grund dafür war die Erwartung einer Lösung im Handelsstreit zwischen China und den USA.Allerdings konnte der in der Regel als Risikoanlage gehandelte Euro auch nicht recht hiervon profitieren, weil zugleich vonseiten der europäischen Geldpolitik Zurückhaltung bei der Straffung signalisiert wurde. Selbst der Notenbankchef der Niederlande, Klaas Knot, der sonst eher für eine straffere Geldpolitik plädiert, sprach sich in der “Financial Times” für eine abwartende Haltung aus. Dies sei “gegenwärtig wahrscheinlich die beste Einstellung”. Die Eurozone durchlaufe eine Reihe von Quartalen mit schwächerem Wachstum. Von einer Rezession zu sprechen sei jedoch “eindeutig verfrüht”, sagte Knot.Charttechnisch stehen der DZ Bank zufolge für den Euro aktuell die Zeichen auf Erholung: “Aus Euro-Sicht besteht demnach die Hoffnung, dass die negative Dynamik in den nächsten Tagen nachlässt und in eine Seitwärtsbewegung zwischen 1,1145 Dollar und 1,1418 Dollar übergeht.”Das Pfund reagierte auf die “Nerven behalten”-Rede der britischen Premierministerin quasi nicht und kostete nahezu unverändert 1,2891 Dollar. Zur Stabilisierung des Kurses trug Händlern zufolge bei, dass in den vergangenen Tagen die Kosten zur Absicherung gegen Volatilität im Pfund gefallen seien. Analysten zufolge spiegelt der Spot-Kurs des Pfund derzeit allerdings die Erwartung wider, dass es zu einer Einigung über die Modalitäten des Brexit kommt.