Europas Aktienmärkte schöpfen Hoffnung
Von Christopher Kalbhenn, FrankfurtAn den europäischen Aktienmärkten macht sich Optimismus breit. Bis auf 3 394 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit dem Oktober 2018 ist der Euro Stoxx 50 am Freitag gestiegen. Mit einem Schluss von 3 389 lag er zuletzt im Vergleich zu m Ultimo 2018 mit 12,8 % im Plus. Gestützt werden die europäischen Aktienmärkte durch abnehmende politische Belastungen, d. h. zunehmende Hoffnungen auf einen verträglichen Ausgang des Handelskonflikts und des Brexit-Dramas. Noch geht aber die Sorge vor einer empfindlichen konjunkturellen Abschwächung um, so dass der Markit-Einkaufsmanagerindex des Euroraums vom März am kommenden Freitag auf besonderes Interesse stoßen dürfte. Der von Bloomberg erfasste Konsens erwartet ihn mit 52 Zählern in etwa auf dem Niveau des Vormonats (51,9).Morgan Stanley sieht Anlass zur Hoffnung für die Konjunktur und die europäischen Aktienmärkte. Die idiosynkratischen Risiken, die das europäische Wachstum im zweiten Halbjahr belastet hätten, ließen nach. Zudem werde der Euroraum wahrscheinlich von einer konjunkturellen Belebung in China sein. Es sei wahrscheinlich, dass der Einkaufsmanagerindex der Region im Januar einen Boden ausgebildet habe. In der Vergangenheit hätten die Aktienmärkte im Anschluss an einer solchen Bodenbildung nach sechs Monaten höher gelegen. Das Institut ist für Bankaktien zuversichtlich. Zwar werde die EZB-Geldpolitik auf absehbarer Zeit ein Gegenwind für die Branche bleiben. Das sei aber nicht neu, und die relative Bewertung der Banken sei selbst unter Berücksichtigung des aktuellen Niveaus der Anleihemärkte um 7 % zu niedrig. In den vergangenen 20 Jahren habe eine Bodenbildung des Einkaufsmanagerindex ein verbessertes Chance-Risiko-Profil für Banken signalisiert, auch wenn Zykliker normalerweise die größten Gewinner seien. Angesichts der deutlichen Outperformance der Zykliker gegenüber Banken stünden Letztere möglicherweise vor einem Aufholprozess.Auch die Deutsche Bank geht angesichts steigender Einkaufsmanagerindizes davon aus, dass sich das Wachstum erholt. Allerdings glaubt sie, dass die europäischen Aktien über ihren fairen Wert gestiegen sind. Daher bleibt sie für sie neutral eingestellt und hält an ihrer Untergewichtung gegenüber US-Aktien fest. Auch sie ist aber für die Bankaktien optimistisch. Sie erwartet eine bessere Entwicklung des Einkaufsmanagerindex, was Aufwärtspotenzial für die relative Performance des Sektors impliziere. Er weise einen KGV-Abschlag zum Gesamtmarkt von 35 % auf, das relative KGV liege mehr als eine Standardabweichung unter dem langfristigen Durchschnitt.