EUROPÄISCHER BONDMARKT

Fitch-Downgrade sorgt für höhere Renditen in Italien

Spread zu zehnjährigen Spanien-Bonds sinkt zeitweise unter 10 Basispunkte

Fitch-Downgrade sorgt für höhere Renditen in Italien

kjo Frankfurt – Die Herunterstufung der Kreditwürdigkeit Italiens durch Fitch hat zum Wochenauftakt bei den italienischen Staatsanleihen zu leicht ansteigenden Renditen geführt. Ein Ausverkauf blieb allerdings aus. Der Markt zeigte sich damit in einer vergleichsweise widerstandsfähigen Verfassung.Fitch hatte am vergangenen Freitag das Rating des Landes um einen Notch auf “BBB +” gesenkt. Die Ratingagentur begründete den Schritt mit der politischen Hängepartie in dem rezessionsgeplagten Land. Seit der Parlamentswahl vor zwei Wochen ist noch immer unklar, welche Regierung künftig die Geschicke Italiens lenken wird. Investoren fürchten, dass die zur Haushaltskonsolidierung dringen nötigen Reformen ins Stocken geraten könnten. Händler machten aber auch darauf aufmerksam, dass Fitch mit dem nun vollzogenen Rating-Schritt lediglich mit den anderen Ratingagenturen gleichzog, weshalb größere Marktverwerfungen ausblieben. Bei S & P wird Italien bereits mit “BBB +” bewertet, bei Moody’s liegt das Land mit einer Einstufung von “Baa 2” nochmals eine Stufe tiefer als bei den anderen beiden Agenturen.Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen aus Italien lag abends bei 4,63 % nach 4,59 % am Freitag. Das Tageshoch wurde mit 4,67 % erreicht. Der Spread zu den Bundesanleihen gleicher Laufzeit war abends bei 314 Basispunkten (BP). Die Rendite der zehnjährigen spanischen Bonds war im späten Handel bei 4,76 %. Der Abstand zwischen den zehnjährigen Staatsanleihen beider Länder betrug damit 13 BP. Händlern zufolge sank der Spread zwischen den italienischen und spanischen Zehnjahresanleihen im Verlauf der Sitzung zeitweise unter 10 BP. Daran ließen sich die im Vergleich zu Spanien verschlechterten Refinanzierungskonditionen des Landes ablesen. Am Freitag war der Spanien/Italien-Spread vor dem Downgrade bei 20 BP. Der CDS-Spread Italiens weitete sich von 259 auf 264 BP aus.Marktteilnehmer blicken nun auf die anstehenden Auktionen von Schuldpapieren der Italiener. Sie werden zeigen, wie sich der Appetit der Investoren auf Anleihen und Geldmarktpapiere des Landes nach dem Downgrade entwickelt hat. Heute tritt das Land am Geldmarkt auf. Unter den Hammer kommen zwölf Monate laufende Titel im Umfang von 7,75 Mrd. Euro. Akteure rechnen mit Renditesteigerungen. Auch Spanien tritt aufDie Anleger werden eine direkte Vergleichsmöglichkeit mit Spanien haben, denn die spanischen Schuldenmanager werden ebenfalls am Geldmarkt aktiv. Spanien will über sechs- und zwölfmonatige Titel 4,5 bis 5,5 Mrd. Euro aufnehmen.Zur Wochenmitte werden die italienischen Schuldenmanager dann erneut vorstellig. Dann treten sie allerdings am Bondmarkt auf. Über Fixkupon-Bonds wollen sie bis zu 5,5 Mrd. Euro aufnehmen, über Floater sollen bis zu 1,75 Mrd. Euro lockergemacht werden.Der Bund emittierte gestern sechsmonatige Geldmarkttitel (Bubills) über 4 Mrd. Euro. Es gab Bietungen seitens der Banken für 6,34 Mrd. Euro. Davon entfielen auf Kursgebote 3,84 Mrd. Euro und auf Gebote ohne Kursangabe 2,5 Mrd. Euro. In die Zuteilung gingen Papiere für 3,24 Mrd. Euro. Die Bubills gingen zu einer Durchschnittsrendite von 0,0103 % an die Investoren. In die Schublade für die Zwecke der Marktpflege legte sich die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt, Papiere für 760 Mill. Euro.