Gewinnwarnungen verderben die Stimmung
ku Frankfurt – Einige Gewinnwarnungen haben am Donnerstag auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedrückt und damit verhindert, dass die Hinweise des amerikanischen Notenbankchefs Jerome Powell auf baldige Zinssenkungen der Fed die Kurse weiter nach oben treiben. Der Dax kam auf ein Minus von 0,3 % auf 12 332 Punkte. Der Euro Stoxx 50 büßte 0,1 % auf 3 497 Zähler zu.Einen Kurssturz von 20,5 % auf 53,20 Euro gab es bei Krones. Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen hat seine Erwartungen für das laufende Jahr weiter nach unten geschraubt. Die Gewinnmarge vor Steuern wird nun nur noch bei 3 % erwartet. Damit würde sie nur halb so hoch ausfallen wie bisher avisiert. Die Prognose des Umsatzanstiegs wurde mit 3 % aber beibehalten, das Wachstum der Erlöse sei im ersten Halbjahr zufriedenstellend gewesen. Allerdings werde das Ergebnis vor Steuern deutlich unter den Erwartungen liegen, betonte das Unternehmen in einer Mitteilung. Verwiesen wurde auf höhere Kosten, vor allem für Material.Ebenfalls stark unter Druck geriet die Aktie des Maschinenbauers Aumann. Sie brach um 18,5 % auf 14,50 Euro ein. Mit 14,20 Euro markierte sie sogar ein Rekordtief. Das Unternehmen kündigte an, der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde bestenfalls bei 22 Mill. Euro liegen, in Abhängigkeit von der Marktentwicklung aber vielleicht auch nur bei 16 Mill. Euro. Bislang wurde mit etwas mehr als die im vergangenen Jahr erwirtschafteten 29,3 Mill. Euro gerechnet.Es gab aber am Aktienmarkt auch Lichtblicke. So verzeichneten Gerresheimer einen Kurssprung von 13,8 % auf 74 Euro. Der Hersteller von Verpackungen für die Pharma- und Kosmetikindustrie konnte den Umsatz im zweiten Quartal um 7,2 % auf 356,5 Mill. Euro steigern und Nettogewinn von 19,3 Mill. Euro im Vorjahr auf 47,1 Mill. Euro.Eine Gewinnwarnung gab auch die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) heraus. Der SDax-Wert wurde mit einem Kursverlust von 9,2 % auf 31,95 Euro abgestraft.Ein negativer Analystenkommentar setzte Siemens Healthineers zu. Die Aktie verbilligte sich um 6 % auf 35,90 Euro. Exane BNP rechnet mit einer schwächeren Profitabilität der Sparte Diagnostics und einer Gewinnwarnung.Der Pharmawerts Indivior legte in London zeitweise um mehr als 40 % zu. Die frühere Reckitt-Benckiser-Sparte rechnet für 2019 mit signifikant höheren Erlösen als bislang.