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Große Koalition lässt Währungsmarkt kalt

Entspannung an den globalen Finanzmärkten stärkt Dollar - Britische Notenbank im Blickpunkt

Große Koalition lässt Währungsmarkt kalt

sts Frankfurt – Angesichts der Nachwehen des Kursrutsches an den globalen Aktienmärkten zu Wochenbeginn geriet die Einigung über eine große Koalition bei den Akteuren am Währungsmarkt in den Hintergrund. Vielmehr lastete die leichte Erholung des Risiko-Sentiments auf dem Euro. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich um 0,7 % auf 1,2286 Euro. Der Euro-Dollar-Kurs und die Aktienmärkte bewegen sich oft gegenläufig, weil der Euro aufgrund der Niedrigzinsen als Finanzierungswährung gehandelt wird.Die Einigung zwischen Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag stützte den Euro-Kurs nicht. Zwar bedeutet sie aus Sicht der Anleger mehr Berechenbarkeit in Bezug auf die deutsche Politik. Das Urteil von Wirtschaftsvertretern und Ökonomen über den Vertrag fiel aber durchwachsen aus. Als die Sondierung für die Koalitionsverhandlungen von der SPD gebilligt wurden, hatte des in einem ansonsten ruhigen Marktumfeld dem Euro Schwung gegeben.Für etwas Beruhigung am Markt sorgte auch eine politische Entscheidung in den USA. Das Repräsentantenhaus hatte in der Nacht auf Mittwoch einen weiteren Übergangshaushalt verabschiedet, um einen erneuten Stillstand der Regierung abzuwenden. Jedoch muss bis Donnerstagabend eine Einigung mit dem Senat erzielt werden, ansonsten droht ein Stillstand der Regierungsgeschäfte. Der Dollar kostete kaum verändert 109,41 Yen, zugleich fiel das Pfund um 0,5 % auf 1,3878 Dollar. Die Bank of England befindet heute über ihre Zinsen. Nach Einschätzung der BayernLB könnte das Pfund weiter abwerten, wenn Notenbank-Gouverneur Mark Carney seine jüngsten Aussagen zur Inflationsentwicklung nicht bekräftigt. Carney sagte überraschend, in den kommenden Jahren sei ein stärkeres Lohnwachstum zu erwarten, und die BoE werde die Inflationsbekämpfung wieder in ihren Fokus rücken. Mit einem steigenden Pfund sei, so die BayernLB, zu rechnen, wenn ein Notenbanker heute für steigende Zinsen votiert.