Gute Perspektiven für Credits 2024
Gute Perspektiven
für Credits 2024
Nikko AM bevorzugt Investment-Grade-Anleihen
kjo Frankfurt
Die globalen Anleiheexperten von Nikko Asset Management (AM) erwarten für 2024 ein erfolgreiches Jahr mit sinkenden Zinsen und stabilen Spreads. Die US-Unternehmensanleihen hätten in den vergangenen Quartalen darunter gelitten, dass die Zinsdeckungsquoten unter Druck gerieten. Bei den in der Regel konservativer finanzierten europäischen Unternehmen habe es diese Verschlechterung nicht gegeben. "Wir erwarten, dass die Fundamentaldaten stabil bleiben bzw. sich in den USA stabilisieren. Für die Fundamentaldaten von Unternehmen im Investment-Grade-Bereich sind wir besonders zuversichtlich, bei hochverzinslichen Emittenten eher vorsichtig", heißt es bei Nikko AM. Letztere könnten von höheren Zinsen stärker betroffen sein, da viele Unternehmen im Jahr 2024 einen Refinanzierungsbedarf haben werden.
Man gehe davon aus, dass die technischen Daten des Marktes stabil bleiben werden, insbesondere wenn das Angebot an Anleihen abnehme. In Zeiten schwächeren Wachstums hätten die Unternehmen einen geringeren Investitionsbedarf und würden weniger Fusionen und Übernahmen sowie geringere Ausschüttungen vornehmen. "Dies alles dürfte die Anleiheemissionen im Jahr 2024 verringern. Zudem werden einige Unternehmen auf niedrigere Zinsen warten, bevor sie den Anleihemarkt anzapfen", so die Experten. Dagegen sollte die Nachfrage nach Anleihen angesichts der attraktiven Renditeniveaus im gesamten Kredituniversum zunehmen. Derzeit seien die Bewertungen der Kreditmärkte in den USA und Europa fair. Sowohl Investment-Grade- als auch High-Yield-Anleihen (HY) würden um den langfristigen Durchschnitt herum gehandelt. "Die Gesamtrenditen befinden sich jedoch auf einem historischen Höchststand, was zu einer starken Nachfrage nach dieser Anlageklasse führt."
Fokus auf Europa
Insgesamt schätzt man bei Nikko AM die Kreditmärkte im Jahr 2024 positiv ein. "Wir bevorzugen IG- gegenüber HY-Anleihen. Außerdem ziehen wir Europa gegenüber den USA vor, da wir davon ausgehen, dass europäische Emittenten mit konservativeren Bilanzen als ihre US-Konkurrenten antreten werden." Total-Return-Strategien sollten das kurze Ende der Kreditkurve bevorzugen. Für Strategien, die sich eher auf die relative Performance konzentrieren, hält man 30-jährige Anleihen für am attraktivsten. Bei den Sektoren bevorzugen die Strategen weiterhin Tier-1-Banken in den USA und Europa nach einer starken Ertragssaison, in der die höheren Zinsen die Gewinne weiter in die Höhe getrieben haben. Bei zyklischen Sektoren, einschließlich Energie und Grundstoffindustrie, sei man vorsichtiger.