Haushaltssorgen belasten Ringgit
sts Frankfurt – Die Probleme Malaysias mit dem Staatshaushalt werden zunehmend auch zur Belastung der Landeswährung Ringgit. Nach mahnenden Worten der Ratingagentur Fitch geriet sie am Dienstag unter Druck. Für einen Dollar wurden bis zu 4,26 Ringgit gezahlt, 0,9 % mehr als am Vortag. Zuletzt hatte der Ringgit davon profitiert, dass sich der Termin für die US-Zinswende wohl weiter verschieben wird.Fitch hatte zuvor erklärt, Malaysia könnte unter anderem wegen des Rohstoffpreisverfalls und seiner deshalb schwächelnden Konjunktur im kommenden Jahr seine Defizitziele verfehlen. Premierminister Najib Razak peilt für 2016 ein Defizit von 3,1 % des Bruttoinlandsprodukts an nach 3,2 % im laufenden Jahr. Bei der Vorstellung seines Budgetentwurfs kündigte er am vergangenen Freitag Steuererhöhungen an, mit denen zum einen Infrastrukturausgaben finanziert werden, aber auch das Haushaltsdefizit im Zaum gehalten wird. “Die Sorge ist, dass infolge des gesunkenen Ölpreises und anhaltenden ökonomischen Gegenwindes die Hoffnungen auf eine fortgesetzte Haushaltskonsolidierung etwas verfrüht gewesen sein könnten”, zitierte die Nachrichtenagentur Bloomberg Vishnu Varathan, Volkswirt bei der Mizuho Bank in Singapur.Fitch sieht allerdings kein Problem, dass Malaysia bis 2017 seinen Schuldenstand bei 52 % seiner Wirtschaftsleistung halten kann. Sie bewertet die Bonität des Landes derzeit mit der Note “A-” und damit auf ihrer viertniedrigsten Stufe im Investment-Grade-Segment.Der Einbruch der Rohstoffpreise setzte auch viele Währungen in Afrika unter Druck, so etwa den Kwacha, die Währung des wichtigen Kupferförderlandes Sambia. Viele Notenbanken in der Region stemmten sich zuletzt mit Interventionen oder Zinserhöhungen gegen die Abwertung. Dafür erhielten sie nun eine Rüge des Internationalen Währungsfonds (IWF). Er forderte die Länder in der Region südlich der Sahara auf, ihre Währungen abwerten zu lassen, damit sie Schocks für Volkswirtschaften besser abfedern können. Sollte der Druck auf die Währungen anhalten, würden ansonsten die Währungsreserven schrumpfen und das Wachstum würde geschwächt. Euro kaum verändertUnterdessen gab es im global wichtigsten Währungspaar Euro/Dollar kaum Bewegung. Der Euro-Kurs pendelte zum Beginn der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve um die Marke von 1,1050 Dollar. Etwas fester war der Greenback allerdings zum britischen Pfund. Sterling fiel um 0,3 % auf 1,5307 Dollar und reagierte damit auf das mit einem Plus von 0,5 % schwächer als erwartet ausgefallene Wirtschaftswachstum in Großbritannien.