Märkte am Mittag

Dax hängt knapp unter Rekordhoch

Der deutsche Leitindex kämpft mit der runden Marke von 18.000 Punkten. Deutlich zulegen konnte ein Autozulieferer.

Dax hängt knapp unter Rekordhoch

Die Hängepartie des Dax unter 18.000 Punkten hat sich am Dienstag fortgesetzt. Nach einem zähen Start hat sich der Leitindex etwas berappelt und lag zuletzt mit 0,4% im Plus bei 17.997 Zählern. Das Rekordhoch vom Donnerstag bei 18.039 Punkten bleibt damit in unmittelbarer Reichweite. Ob es aber vor den Zinsentscheidungen der Notenbanken in den USA, Großbritannien und der Schweiz im Verlauf der Woche zu einem weiteren Dax-Rekord kommt, bleibt abzuwarten. „An der Börse lähmt das ehrfürchtige Warten auf die morgigen Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank gerade das Handelsgeschehen“, konstatierte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets.

Der MDax gab am Dienstag um 0,2% auf 26.075 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 legte leicht zu und lag zuletzt bei knapp 5.000 Punkten.

In der Woche der Notenbanken gab es in Japan den ersten Zinsentscheid. Die japanische Zentralbank habe mit der ersten Zinserhöhung seit 17 Jahren ihren Rubikon überschritten, kommentierte Stephen Innes von SPI Asset Management. Sie vollzieht damit als letzte große Zentralbank weltweit die Zinswende nach oben, während die Fed in den USA und die Europäische Zentralbank (EZB) nach den teils aggressiven Erhöhungen im laufenden Jahr bereits wieder eine erste Senkung anpeilen. Die Tokioter Börse nahm die erwartungsgemäße Kehrtwende heraus aus der Negativzinspolitik aber mit Kursgewinnen gelassen hin.

Conti führen Dax an

Mit Blick auf Einzeltitel setzten sich Continental mit plus 3,7% an die Spitze des Dax. Die US-Bank Morgan Stanley hat die Papiere des Autozulieferers mit „Overweight“ in die Bewertung aufgenommen.

Airbus und Hannover Rück erklommen Höchststände. Die Bank RBC hat die Papiere des Flugzeugbauers Airbus empfohlen. Für die Papiere von Hannover Rück hat J.P. Morgan mit 290 Euro das höchste Kursziel am Markt ausgerufen. Für Hannover Rück ging es um 3% aufwärts und für Airbus um 2%.

Dagegen sind Aktien von Siemens bis zum Mittag unter Druck geraten. Mit über 5% Minus näherten sie sich wieder der 50-Tage-Linie. Ein Börsianer verwies auf eine Investorenkonferenz der Bank of America, auf der die Münchner Molltöne angeschlagen hätten. Das Auftragswachstum sei mau, gerade die Nachfrage aus China, heiße es. Siemens-Aktien hatten mit fast 187 Euro erst am Freitag ein Rekordhoch erreicht. Im laufenden Jahr hatten sie damit 10% gewonnen.

Fraport können nicht überzeugen

Die Ziele des Flughafenbetreibers Fraport für dieses Jahr konnten am Markt nicht überzeugen, die Aktien fielen am MDax-Ende um 4,2%, nachdem der Frankfurter Konzern Analysten zufolge beim Ergebnis im Schlussquartal sowie beim Ausblick unter den Erwartungen blieb. 

Besser kamen die Bilanzen und Prognosen des Motorenherstellers Deutz und des IT-Dienstleisters Amadeus Fire an, Deutz-Aktien stiegen um 1% und Amadeus Fire sogar um 7%.  „Der positive Ausblick sollte den Aktien heute helfen“, sagte ein Händler mit Blick auf Amadeus. Zudem erhöht der Personaldienstleister die Dividende auf fünf Euro je Aktie. 

Ein negativer Kommentar von der Barclays Bank zu Hellofresh drückte die Papiere des Kochboxenversenders um 4% nach unten.

In London profitierten Unilever von einem Sparprogramm. Der britische Konsumgüter-Konzern will sein Eiscreme-Geschäft in eine eigenständige Firma auslagern und kündigte die Streichung von 7.500 der weltweit etwa 128.000 Stellen an. Unilever-Aktien stiegen in London um bis zu 6%. „Anleger wollten diese Maßnahmen sehen und das Management hat geliefert“, kommentierten die Experten des Brokerhauses Hargreaves Landsdown.