Italien-Referendum lastet auf Aktien

Anleger setzen auf Sicherheit - Dax verliert 1,1 Prozent - Anleihen gefragt

Italien-Referendum lastet auf Aktien

kjo Frankfurt – Das Referendum über die Verfassungsänderung in Italien wirft seine Schatten voraus. Aus Sorge vor einer Ablehnung der Änderung und einer dadurch ausgelösten Regierungskrise gingen die Anleger zum Wochenauftakt auf Nummer sicher und trennten sich von risikobehafteten Assets. Umfragen deuten derzeit darauf hin, dass die Italiener die Verfassungsreform, an die Ministerpräsident Matteo Renzi sein politisches Schicksal geknüpft hat, ablehnen werden. Der Dax verlor 1,1 % auf 10 583 Zähler. Der Euro Stoxx 50 Index schloss bei 3 017 Punkten, ein Abschlag von 1 %.Marktteilnehmer befürchten, dass ein Sturz der Regierung Renzi die Sanierung der italienischen Banken erschweren könnte. So benötigt etwa die krisengebeutelte Banca Monte dei Paschi di Siena weitere 5 Mrd. Euro. Eckpfeiler des Deals ist der Tausch von Schulden in Eigenkapital, für den die italienische Finanzaufsicht grünes Licht gab. Die Aktie des Geldhauses brach um 13,8 % auf 17,24 Euro ein. Unicredit büßte 4,5 % auf 1,88 Euro ein. Die HVB-Mutter benötigt bis zu 13 Mrd. Euro. Am Geldmarkt hatte Italien aber keine Probleme bei der Mittelbeschaffung. Die Italiener besorgten sich wie geplant 6 Mrd. Euro zu einer Rendite von – 0,199 %, ein Anstieg von 0,096 Prozentpunkten gegenüber der vorigen Versteigerung.Am Anleihemarkt steuerten die Anleger aufgrund des anstehenden Italien-Referendums wieder verstärkt die sicheren Häfen an. Eine Ablehnung der Verfassungsänderung könnte enorme Verwerfungen auslösen und würde die Anleger weiter in sichere Assets treiben. Auch die Sorgen um Trumps Wirtschaftspolitik ließen die Anleger zu Anleihen greifen. Bei den zweijährigen Papieren fiel die Rendite auf das Rekordtief von – 0,77 % und war abends bei – 0,76 % (Freitag: – 0,75 %). Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war bei 0,19 % (0,24 %).—– Bericht Seite 6