ANLEIHEN

Italien zahlt rekordtiefe Renditen

Belgien am Geldmarkt aktiv - Rege Investorenresonanz für Bonds von Evonik

Italien zahlt rekordtiefe Renditen

kjo Frankfurt – Die neu entfachten Spekulationen über eine baldige Zinsanhebung in den USA haben keinen allzu langen Einfluss auf die Renditen der europäischen Rentenpapiere hinterlassen. Gerade einmal zwei Handelstage hat es angedauert, bis die Sätze wieder den Rückwärtsgang einlegten. Der Einfluss des Kaufprogramms für Anleihen seitens der Europäischen Zentralbank und die Aussicht, dass die Leitzinsen und damit die Anleiherenditen in der Eurozone noch geraume Zeit niedrig bleiben werden, gewannen erneut die Oberhand. Den Emittenten kommt diese Entwicklung entgegen, können sie doch frisches Kapital nun wiederum günstiger aufnehmen.Italien konnte von dieser Entwicklung am Primärmarkt profitieren. Die Schuldenmanager des Landes zahlten bei mittleren und langen Laufzeiten rekordtiefe Sätze. Am Start waren sie mit einem fünf- und einem zehnjährigen Papier und einem Floater. Bei Letzterem ging die Rendite ebenfalls weiter zurück.Den fünfjährigen Bond bekamen die Anleger noch zu einer Rendite von 0,19 %. Das ist der bislang tiefste Satz, der für diese Laufzeit in einer Auktion gemessen wurde. Bei der vorigen Versteigerung im Juli bekamen die Investoren das Papier noch zu einem Satz von 0,26 %. Hierüber wurden gestern 3 Mrd. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover gaben die Schuldenmanager mit 1,3 nach 1,6 an.Den zehnjährigen Bond platzierten die Schuldenmanager zum historisch tiefen Satz von 1,14 % nach dem vorherigen Rekordwert von 1,24 % bei der Auktion Ende Juli. Über diesen Titel wurden 2,915 Mrd. Euro lockergemacht. Das Bid-to-Cover lag bei 1,4 nach 1,3 im vorigen Monat.Bei dem dritten Bond handelte es sich um einen bis Juli 2023 laufenden Floater, den die Anleger zum Satz von 0,32 % bekamen nach 0,38 % bei der vorangegangenen Versteigerung. Hierüber kamen weitere 1,75 Mrd. Euro in die Staatskasse. Das Bid-to-Cover wurde mit unveränderten 1,6 angegeben. Tief im negativen BereichBelgien trat am Geldmarkt auf und verschuldete sich dort erneut tief im negativen Renditebereich. Für die im Dezember dieses Jahres auslaufenden Papiere zahlten die Anleger dem Staat eine Prämie von 0,597 %, damit sie ihm ihr Kapital überlassen durften. 535 Mill. Euro wurden die Titel schwer. 1,002 Mrd. Euro nahmen sie über einen bis Februar kommenden Jahres laufenden Titel auf. Die Rendite lag bei – 0,596 %. Die belgische Schuldenagentur hatte für die Auktion eine Volumenbandbreite von 1,4 bis 1,6 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.Im Bereich der Unternehmensanleihen trat Evonik auf und stieß auf eine solide Nachfrage. Evonik bot drei Tranchen von Bonds an, mit der die Akquisitionsfinanzierung im Zusammenhang mit dem Air-Products-&-Chemicals-Inc.-Deal abgelöst werden soll. Es gab einen 4,5 Jahre laufenden Bond, der den Investoren einen Spread von 20 Basispunkten (BP) zahlt. Der Titel wurde 650 Mill. Euro schwer. Des Weiteren gab es einen achtjährigen Bond über 750 Mill. Euro, der zum Spread von 35 BP platziert wurde. Die dritte Anleihe wurde mit einer Laufzeit von zwölf Jahren ausgestattet und ging zu einem Spread von 45 BP an die Anleger. Hierüber wurden 500 Mill. Euro lockergemacht. Die Orders erreichten ein Volumen von mehr als 5,25 Mrd. Euro. Die kürzeren Laufzeiten waren stärker gefragt.