Italiens Renditen ziehen leicht an
kjo Frankfurt – Italiens Haushaltsstreit mit der EU steht weiterhin im Mittelpunkt des Interesses der Bondmarktakteure. Deshalb tendieren die Anleger auch nach wie vor dazu, italienische Staatsanleihen eher zum Verkauf zu stellen und in sichere Bundesanleihen zu gehen. Italien-Bonds neigten zum Wochenauftakt somit zu leichten Kursverlusten, eine Unterstützung fanden dagegen die Bundestitel.EU-Währungskommissar Pierre Moscovici warnte die italienische Regierung vor dem geplanten exzessiven Schuldenmachen. Es sei im Interesse des italienischen Volkes und der Bürger selbst, wegen der hohen Zinslast neue Schulden zu begrenzen, sagte Moscovici zum Wochenauftakt vor einem Treffen der Finanzminister der Euro-Länder in Brüssel. “Man kann nicht sagen: Wenn man neue Schulden aufnimmt, tut man etwas für die Leute”, so Moscovici. Laut dem Währungskommissar wurde aber noch keine Entscheidung über ein Defizitverfahren gegen Italien wegen des Haushalts für das kommende Jahr getroffen.Die neue Regierung in Rom aus Rechtspartei Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung plant 2019 eine deutlich höhere Neuverschuldung als von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt. Italien schiebt mit 2,3 Bill. Euro bereits einen sehr hohen Schuldenberg vor sich her, und dieser würde den Plänen zufolge noch weiter anwachsen. Die EU-Kommission lehnte den Entwurf vor zwei Wochen ab. Nun hat Italien bis zum 13. November Zeit für die Überarbeitung.Die Rendite der italienischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit kletterte im Verlauf des Handels am Montag bis auf 3,39 % und war im späten europäischen Geschäft bei 3,32 %. Damit war die Rendite etwas höher als am vergangenen Freitag, als sie bei 3,31% lag. Da die Anleger in diesem Umfeld Bundesanleihen favorisierten, lag der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit im späten Handel bei 159,79 % mit 16 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war zu dieser Zeit bei 0,42 % nach 0,44 % am Freitag.Am Primärmarkt trat Kasachstan auf. Im Angebot waren zwei Euro-Anleihen mit Laufzeiten von fünf und zehn Jahren. Erste preisliche Überlegungen für den fünfjährigen Bond gingen in Richtung einer Rendite von 1,875 % bis 2 %, später wurde er mit der Vorgabe von 1,75 % bis 1,875 % vermarktet. Der Bond sollte zu einer Rendite von um die 1,575 % platziert werden. Erste preisliche Überlegungen für den zehnjährigen Titel gingen in Richtung einer Rendite von 2,625 % bis 2,75 %, später wurden hier 2,50 % bis 2,625 % aufgerufen. Der Bond sollte zu einer Rendite von um die 2,40 % platziert werden. Es soll Orders für beide Titel von um die 4 Mrd. Euro gegeben haben.