Märkte am Abend

Rüstungstitel setzen Rally fort

Dem deutschen Leitindex ging nach seinem jüngsten Allzeithoch ein bisschen die Puste aus. Doch in einer Branche lief die Rally munter weiter.

Rüstungstitel setzen Rally fort

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Rüstungstitel setzen Rally fort

Dax markiert nächstes Allzeithoch – Swiss Steel stürzen ab – Ölpreise ziehen an

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat auch am Montag ein neues Rekordhoch erreicht. Das jüngste Allzeithoch markierte das Börsenbarometer bei 18.286 Zählern. Aus dem Handel ging der Dax am Auftakttag der verkürzten Börsenwoche mit einem Aufschlag von 0,3% bei 18.261 Punkten. Auch MDax (+0,2% auf 26.667 Zähler) und Euro Stoxx 50 (+0,3% auf 5.044 Zähler) verbuchten am Montag moderate Gewinne.

Zuletzt hatte der Dax, getrieben von Zinssenkungserwartungen und einer weiter sehr robusten US-Wirtschaft, eine siebenwöchige Gewinnstrecke hingelegt. Nach dem Höhenflug warnen erste Analysten nun vor Gewinnmitnahmen.

Davon war bei Rüstungstiteln allerdings am Montag noch nichts zu sehen. Nach dem Terroranschlag bei Moskau und der weiterhin extrem angespannten weltweiten Sicherheitslage kletterten Rheinmetall im Dax um 1,4% auf 507,20 Euro. An der MDax-Spitze verteuerten sich die Titel von Hensoldt um weitere 10,1% auf 40,84 Euro. Beide Papiere markierten am Montag neue Rekordhochs. In Paris wurde die Aktie von Dassault Aviation durch eine Hochstufung noch zusätzlich angetrieben. Experten der Pariser Großbank BNP Paribas Exane setzten das Papier auf „Outperform“ und hoben das Kursziel aufgrund der Aussicht auf mehr Aufträge in diesem und im kommenden Jahr auf 241 Euro an. Die Titel des französischen Rafale-Herstellers verteuerten sich um 6,9% auf 206,20 Euro.

Abschläge gab es dagegen zeitweise für die Aktie von Delivery Hero. Der Finanzchef des Essenslieferdienstes, Emmanuel Thomassin, wechselt nach rund zehn Jahren zum September zum britischen Fintech Wise. Der Abgang war bereits vor Monaten angekündigt worden, lediglich der Zeitpunkt war noch unklar. Dennoch gaben die Papiere kurzzeitig nach, gingen dann aber mit einem Plus von 0,4% bei 27,09 Euro aus dem Handel. Dagegen zählten die Titel von Ströer am Montag zu den Verlierern. Der Werbekonzern will Anlegern für 2023 eine Dividende auf Vorjahresniveau zahlen. Experten hatten allerdings mit mehr gerechnet. Die Aktie verbilligte sich um 1,7% auf 55,65 Euro.

Pfandbriefbank-Titel legen zu

Im SDax zählte die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) zu den Gewinnern. Die Bank erwartet 2024 ein deutlich höheres Ergebnis als 2023. Die Aktie legte daraufhin 2,3% auf 4,50 Euro zu.

Noch deutlich mehr Bewegung gab es an anderen europäischen Handelsplätzen: In Zürich brach der Kurs von Swiss Steel zeitweise um bis zu 24% auf ein Tief von 0,06 sfr ein. Ausschlaggebend dafür waren Spekulationen über den Ausstieg des Großaktionärs PCS Holding. In London büßten die Aktien des Versicherers Direct Line 11,3% auf 185,40 britische Pfund ein. Die gescheiterte Übernahme durch den belgischen Rivalen Ageas belastete die Papiere. Dagegen verlockte ein geplanter Schuldenrückkauf Anleger in Stockholm zum Einstieg beim schwedischen Immobilienkonzern SBB. Die Aktie des kriselnden Unternehmens legte 9,7% auf 4,99 skr zu.

Am Ölmarkt trieben Sorgen über eine mögliche Verschärfung des Kriegs in der Ukraine und schwindende Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg die Preise an. Zudem beeinträchtigten die jüngsten ukrainischen Angriffe auf Raffinerien in Russland rund 12% der Verarbeitungskapazität des wichtigen Ölproduzenten. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuerten sich um 1,44 bzw. 1,50 Dollar auf 86,87 bzw. 82,13 Dollar pro Barrel.

Anleger warten nun gespannt auf die ersten Schätzungen für die Inflation in europäischen Ländern im März, die am Mittwoch für Spanien, am Donnerstag für Portugal und am Freitag für Frankreich anstehen. Ebenfalls am Freitag steht in den USA der PCE-Preisindex für persönliche Konsumausgaben, der bevorzugter Indikator der US-Notenbank Fed für ihre Geldpolitik ist, auf dem Programm.

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