Märkte am Mittag

Sartorius brechen ein – Dax wenig bewegt

Sartorius knicken nach Vorlage der Quartalszahlen ein. Die Zahlen wurden mit Enttäuschung aufgenommen. Der Dax ist hingegen wenig bewegt. Etwas Unterstützung bekommt der Markt durch Äußerungen des EZB-Vize Luis de Guindos. Der Yen notiert unweit seines 34-Jahrestief.

Sartorius brechen ein – Dax wenig bewegt

An den europäischen Aktienmärkten üben sich die Anleger am Donnerstag zur Mittagszeit in Zurückhaltung. Wenig bewegt sind damit die Notierungen. Die Anleger hoffen darauf, dass die Berichtssaison der Unternehmen Schwung in die Märkte bringen wird. Etwas Unterstützung bekam der Markt durch Äußerungen von Seiten des EZB-Vize Luis de Guindos. Der Dax liegt zur Mittagszeit bei 17.771 Punkten damit fast exakt auf dem Schlusstand des Vortages. Der Euro Stoxx 50 Index notiert mit 4.932 Zählern mit 0,4% in der Gewinnzone.

Die Europäische Zentralbank (EZB) legt sich laut Vize-Präsident de Guindos nicht auf den weiteren Zinskurs nach einer womöglich ersten Senkung der Schlüsselsätze im Juni fest. Angesichts der aktuellen Lage sei es klar, dass die EZB datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung vorgehen müsse, sagte der Stellvertreter von Notenbankpräsidentin Christine Lagarde am Donnerstag im Europaparlament in Brüssel. „Mit diesem Ausmaß an Unsicherheit ist es sehr schwierig, eine Art Forward Guidance hinsichtlich der Zukunft zu liefern.“ Für die Zinssitzung im Juni sind dagegen wichtige Weichen bereits gestellt. „Ich denke, wir haben uns sehr klar ausgedrückt,“ sagte de Guindos. „Wenn sich die Dinge so wie sie sich zuletzt entwickelt haben weiterentwickeln, werden wir im Juni bereit sein, die Restriktion zu verringern in unserem geldpolitischen Kurs.“ Dabei komme es auf die Beurteilung der Inflationsaussichten, der Dynamik der zugrundeliegenden Teuerung und der Schlagkraft der Geldpolitik an. An den Finanzmärkten wird fast unisono damit gerechnet, dass die europäischen Währungshüter im Juni eine Zinssenkung vornehmen werden und damit die Zinswende einleiten.

Unter den Einzelwerten stachen Sartorius hervor. Die Quartalszahlen des Unternehmens wurden mit Enttäuschung an den Märkten aufgenommen und ließen den Aktienkurs deutlich einknicken. Das Papier des Labor- und Pharmazulieferers lag mittags bei 221 Euro und damit etwas mehr als 11% unter dem Wert des Vortages. Der Start ins Jahr sei schwächer ausgefallen als befürchtet, schreibt Odysseas Manesiotis, Analyst bei der Berenberg Bank. Jürgen Molnar von RoboMarkets konstatiert: Sartorius sei Opfer des konjunkturellen Gegenwinds in Europa und China geworden. Im ersten Quartal sank der Umsatz bei dem Unternehmen um gut 9% auf 820 Millionen Euro. Währungsbereinigt stand ein Minus von 7,6% zu Buche.

Der ABB-Konzern schraubt nach einem Umsatz- und Gewinnzuwachs im ersten Quartal seine Gewinnprognose hoch. Nun wird mit einem Anstieg der operativen Gewinnmarge (Ebita) auf etwa 18 Prozent gerechnet, wie der Schweizer Elektrotechnikkonzern am Donnerstag mitteilte. Bislang wurde eine gegenüber dem Vorjahreswert von 16,9% leicht verbesserte Marge angepeilt. „Mit einem Auftragseingang von neun Milliarden Dollar war dies eines der stärksten Quartale“, sagte Konzernchef Björn Rosengren. „Das gibt uns die Zuversicht, unsere Margenerwartung für 2024 zu erhöhen.“ Der Umsatz soll 2024 wie bereits bislang in Aussicht gestellt auf vergleichbarer Basis um rund fünf Prozent zulegen. Die Aktie notierte 5,2% im Plus. Die Kursgewinne bei ABB trieben auch die Notierung des deutschen Rivalen Siemens an. Das Papiere lag mittags 1,7% im Plus.

Die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel stützt derzeit den Goldpreis. Der Preis für die Feinunze Gold, das Investoren in unsicheren Zeiten als Hort der Sicherheit ansteuern, verteuert sich in der Spitze um 0,7% auf 2.379 Dollar je Feinunze. Der Preis nähert sich damit wieder dem am Freitag erreichten Allzeithoch von 2.431,29 Dollar je Feinunze. Wenig Bewegung gab es dagegen beim sicheren Hafen der Bundesanleihen. Die zehnjährige Bundrendite lag bei 2,45% nach 2,47% am Vortag.

An den Devisenmärkten steht der Yen weiter im Fokus. Die japanische Währung notiert mit 154,43 Yen und ist damit nicht weit vom 34-Jahrestief von 154,78 Yen für einen Dollar entfernt. An den Märkten wird angesichts der Schwäche der japanischen Devise mit Interventionen der Währungsverantwortlichen aus Japan gerechnet.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.