Aktienmärkte

Schwache US-Daten lassen Dax abschmieren

Eine Flut an Unternehmenszahlen sorgte für einige Bewegung an den Aktienmärkten. Lange nicht alle Bilanzen konnten Anleger überzeugen.

Schwache US-Daten lassen Dax abschmieren

Aktienmärkte

Schwache US-Daten
drücken Dax
ins Minus

Quartalsberichte sorgen für deutliche Kursausschläge – Kurssprung bei Delivery Hero

tom Frankfurt

Die jüngste Erholung am deutschen Aktienmarkt hat sich am Donnerstag nicht fortgesetzt. Stattdessen fiel der deutsche Leitindex nach schwachen US-Konjunkturdaten zurück in den Korrekturmodus und verlor bis Handelsschluss 1% auf 17.917 Zähler. Auch MDax (−1,2% auf 26.043 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−1% auf 4.939 Punkte) mussten Verluste hinnehmen.

Nach starken Zahlen im dritten und vierten Quartal 2023 verlangsamte sich das US-Wachstum im ersten Quartal 2024 merklich. Auch der private Konsum enttäuschte an den Märkten. Zuletzt hatte sich der Dax noch etwas erholt, am Donnerstag nach den US-Daten ging es dann aber wieder deutlich abwärts. Das jüngste Tief des Börsenbarometers bei 17.626 Punkten liegt nun wieder deutlich näher als das erst Anfang April aufgestellte Allzeithoch bei 18.567 Zählern.

Neben den äußeren Umständen sorgte eine Flut an Unternehmenszahlen für Bewegung an den Aktienmärkten. Im Dax gehörten Symrise zu den größten Verlierern. Die Aktie des Duft- und Aromenherstellers rutschte trotz eines kräftigen Wachstums im ersten Quartal um 4% auf 99,92 Euro ab. Zeitweise hatte das Minus sogar gut 6% betragen. Der Konkurrent Givaudan habe die Messlatte mit seinen jüngsten Quartalszahlen hoch gelegt, so der Jefferies-Analyst Charles Bentley. Beim deutschen Konkurrenten hätten dagegen die Volumina enttäuscht.

Größter Gewinner im Leitindex war hingegen die Deutsche Bank. Das Frankfurter Geldhaus konnte dank florierender Geschäfte der Investmentbank und der Umsetzung seines Sparprogramms zu Jahresbeginn den Gewinn deutlich steigern. Konzernchef Christian Sewing sprach vom „besten Ergebnis seit 2013“. Das wussten Anleger anfangs nicht so recht zu würdigen. Im frühen Handel verloren die Papiere sogar bis zu 2,6%, was ein Händler auf Gewinnmitnahmen zurückführte. Im Tagesverlauf gewannen die Titel der Deutschen dann aber deutlich und gingen mit einem Plus von 8,2% bei 16,66 Euro aus dem Handel – ein neuer Höchststand seit 2017. Auf Jahressicht haben die Papiere nun satte 34,7% zugelegt, während der Dax nur noch auf ein Plus von 7% kommt.

Zweistellige Kursverluste gab es im MDax bei Befesa. Die Papiere des Recyclingspezialisten sanken mit 16,6% Minus auf 26,20 Euro und damit auf das tiefste Niveau seit November. Der Ausblick hatte Anleger enttäuscht.

Auch Kion verbuchte mit einem Minus von 6,8% auf 44,14 Euro deutliche Abschläge. Der Gabelstaplerbauer leidet weiter unter der Zurückhaltung der Kunden bei neuen Großaufträgen. Hier ging der Umsatz um 8% zurück.

Ganz anders Delivery Hero. Der Essenslieferdienst will dank Zusatzeinnahmen noch schneller wachsen als gedacht und hebt seine Gesamtjahresziele an. Konzernchef Niklas Östberg betonte zudem die Strategie eines „profitablen Wachstums“. Der Manager greift daher weiter durch und macht mit unrentablen Geschäften kurzen Prozess. Die Aktie zog an der MDax-Spitze um 6,4% auf 30,79 Euro an.

An der Pariser Börse sorgte der Chipkonzern STMicro für Aufsehen. Trotz einer Senkung der Umsatzziele konnte die Aktie nach einem schwachen Start 1,1% auf 39,66 Euro zulegen. Das zog im Dax auch Infineon mit hoch, die mit einem Plus von 3,6% auf 32,56 Euro nach der Deutschen Bank die größten Gewinne einstrichen.