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Konjunkturdaten belasten Dax

Durchwachsene Konjunkturaussichten bescheren dem deutschen Leitindex zum Monatsbeginn Verluste. Gute Nachrichten gab es dagegen für einen Immobilienkonzern und einen Autovermieter.

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Fresenius-Papiere stehen nach Presseberichten unter Druck – Sixt unter den Gewinnern

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex ist mit Abschlägen in den neuen Monat gestartet. Am ersten Handelstag im Oktober notierte der Dax zum Handelsschluss 0,9% tiefer bei 15.247 Zählern. Auch MDax (−1,2% auf 25.773 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−0,9% auf 4.138 Punkte) verzeichneten Verluste.

Nachdem es am Vormittag dank der Einigung im US-Haushaltsstreit zunächst Rückenwind für die Märkte gab, verdarben schwache Konjunkturdaten Anlegern schnell wieder die Laune. Die deutsche Industrie hat ihre Produktion einer Umfrage zufolge im September so stark gedrosselt wie seit fast dreieinhalb Jahren nicht mehr. Auch der anfängliche Optimismus der Anleger nach den am Sonntag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus China flaute wieder ab. Die offiziellen Einkaufsmanagerindizes deuteten zwar darauf hin, dass sich die Konjunktur in China verbessert habe, sagte Commerzbank-Ökonom Tommy Wu zu Reuters. Die S&P Global/Caixin-PMIs, die hauptsächlich kleinere und exportorientierte Unternehmen erfassen, zeigten aber in die andere Richtung.

Bei den Einzeltiteln mussten Fresenius am Dax-Ende Einbußen hinnehmen, nachdem ein Pressebericht suggerierte, dass der Medizinkonzern wegen der Staatshilfen zum Ausgleich hoher Energiekosten im Krankenhausgeschäft womöglich von Dividendenzahlungen und Management-Boni Abstand nehmen könnte. Einem weiteren Bericht zufolge befindet sich der US-Fonds KKR in Gesprächen mit Fresenius über den Kauf von dessen Fruchtbarkeitskliniken in Spanien und Portugal. Die Aktie gab um 3,6% auf 28,40 Euro nach.

Fester zeigten sich dagegen zunächst die Titel von Vonovia. Goldman Sachs setzte den Immobilienkonzern auf eine neu geschaffene Liste mit Werten, von denen die Branchenexperten besonders überzeugt sind. Bei Handelsschluss notierte die Aktie aber quasi unverändert bei 22,82 Euro.

Deutlich zulegen konnten nach einer Kaufempfehlung der Baader Bank dagegen Sixt. Der Analyst Christian Obst hält den jüngsten Rückschlag der Aktien des Autovermieters für überzogen. Er bleibt optimistisch für die "Mobilitäts-Wachstumsstory" und traut den Papieren 140 Euro zu. Die Aktie gewann an der MDax-Spitze 3,6% auf 90,95 Euro.

Unter Druck standen dagegen Morphosys. Die Papiere verloren im SDax 3,6% auf 24,91 Euro und blieben damit auf Korrekturkurs. Seit ihrem Jahreshoch Mitte September hat die Aktie fast ein Viertel verloren, ist mit einem Anstieg um 87% im laufenden Jahr aber immer noch der beste Index-Wert. Zum Jahresende stehen mit Spannung erwartete Studiendaten des großen Hoffnungsträgers Pelabresib an.