Konjunkturdaten schwächen den Euro
gbe Frankfurt – Jüngste Wachstumszahlen aus dem Euroraum, die zeigen, wie schleppend die konjunkturelle Entwicklung verläuft, haben den Euro gestern anfängliche Zugewinne gekostet. Zwar wuchs die Wirtschaft im Währungsraum im dritten Quartal um durchschnittlich 0,1 %, das Mini-Wachstum hängt aber an der deutschen Konjunktur. Frankreich hingegen enttäuschte Marktteilnehmer mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Auch in Italien sank das Bruttoinlandsprodukt, in Spanien ging es leicht aufwärts. “Die Euro-Wirtschaft erholt sich nur im Schneckentempo”, kommentierte Ökonom Christoph Weil von der Commerzbank. Am Abend kostete der Euro 1,3468 Dollar.Zu Handelsbeginn hatte sich die Gemeinschaftswährung noch fest präsentiert, weil die designierte Chefin der Federal Reserve, Janet Yellen, in einer Rede ihre lockere geldpolitische Haltung zum Ausdruck brachte. Vor dem Bankenausschuss des US-Senats wollte sie einem vorab veröffentlichten Redetext zufolge sagen: “Ich glaube, die Erholung heute zu stützen, ist der sicherste Weg, um zu einer normaleren geldpolitischen Haltung zurückzukehren.” Das spricht aus Sicht der Investoren dafür, dass Yellen den derzeitigen Kurs von Fed-Chef Ben Bernanke fortsetzen wird.Unterdessen geriet der Yen unter Druck, weil die japanische Wirtschaft im dritten Quartal schwächelte. Vor allem der private Konsum und der Außenhandel blieben hinter den Erwartungen zurück. Dies nährte an den Märkten Spekulationen, die Bank of Japan könnte ihre expansive Geldpolitik noch weiter lockern, um die Wirtschaft zu stützen und die seit Jahren anhaltende Deflation nachhaltig zu stoppen. Außerdem verschreckte Finanzminister Taro Aso die Anleger, indem er die Möglichkeit von Interventionen am Devisenmarkt ansprach. Abends wurde der Dollar bei 99,99 Yen gehandelt.