Konjunkturdaten stützen den Dollar
ck Frankfurt – Starke Wirtschaftsdaten haben am Donnerstag den Dollar gestützt. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, stieg bis auf 97,13 und lag am frühen Abend mit einem Plus von 0,2 % bei 97,10 Punkten. In der Woche auf den 6. April sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf 196 000 gefallen. Das entsprach dem niedrigsten Niveau seit nahezu fünfzig Jahren. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt 210 000 Anträge erwartet. Zudem sind die amerikanischen Großhandelspreise im März um Lebensmittel- und Energiepreise bereinigt im Vormonatsvergleich um 0,3 % gestiegen, während der Konsens auf 0,2 % eingestellt war.Das britische Pfund reagierte verhalten auf die Brexit-Verschiebung. Am frühen Abend lag es mit einem Minus von 0,2 % bei 1,3065 Dollar. Der Euro wurde mit einem Minus von 0,1 % bei 1,1259 Dollar gehandelt. Die türkische Währung gab um 1,2 % auf 5,75 Lira pro Dollar nach. Hier belastete die Nachricht, dass die Währungsreserven des Landes in der Woche auf den 5. April auf 27,9 Mrd. nach 29,7 Mrd. Dollar gesunken sind.Heute wird in den USA der Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan bekannt gegeben. Laut Bloomberg wird der Index durchschnittlich bei 98,2 nach im Vormonat 98,4 Zählern erwartet. Außerdem stehen die Importpreise vom März an. Hier rechnet der Konsens mit einem Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 %. Euro-Prognose reduziertDie DZ Bank hat ihre Prognose für den Euro-Dollar-Wechselkurs reduziert. Das Institut erwartet die Gemeinschaftswährung nun auf Sicht von drei, sechs und zwölf Monaten bei 1,12 Dollar, nachdem sie bislang jeweils 1,15 Dollar prognostiziert hatte. Der Euro leide seit Jahresanfang massiv unter den enttäuschenden EWU-Konjunkturdaten. Die Konsenswachstumsprognose für das Jahr sei in den vergangenen Monaten sukzessive von 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,2 % durchgereicht worden, und es sei davon auszugehen, dass die neueste Erhebung noch schwächer ausfalle. Auch in den kommenden Monaten werde die Eurozone im Vordergrund stehen. “Wenngleich wir damit rechnen, dass sich die konjunkturelle Lage etwas stabilisiert, ist eine deutliche Stimmungsaufhellung nicht wahrscheinlich”, so das Institut. Im Verlauf des Jahres drohe dann erneutes Ungemach aus Italien, was dem Euro wahrscheinlich ebenfalls das Leben erschweren werde. In den USA bleibe das Wachstum derweil zwar vergleichsweise solide, werde sich gegen Ende des Jahres aber ebenfalls eintrüben und der Fed die Tür für erste Zinssenkungen öffnen.Das Institut geht zwar weiterhin von einer Seitwärtsbewegung des Wechselkurses aus. Der Euro werde keine eindeutigen Trends in die eine oder andere Richtung entwickeln. Allerdings sei die bisherige Prognose von 1,15 Dollar, wenngleich bereits deutlich unterhalb des Konsenses, immer noch etwas zu optimistisch gewesen. Die nun erwartete Handelsspanne liegt bei 1,10 bis 1,15 Dollar. Nachhaltige Kursgewinne über die Marke von 1,15 Dollar seien aus heutiger Sicht nicht mehr wahrscheinlich.