Konjunkturoptimismus schwächt den Dollar
dm Frankfurt – Zur Wochenmitte hat sich an den Devisenmärkten wenig Bewegung gezeigt. Der Dollar bewegt sich weiterhin in einer verhältnismäßig engen Seitwärtsspanne nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegen andere Industrieländerwährungen. So notierte der Dollar-Index gestern bei 96,96 Punkten und damit 0,1 % tiefer als am Vortag und damit etwa auf dem Niveau, das schon im August 2018 erreicht wurde. Für die Gemeinschaftswährung wurden zuletzt 1,1302 Dollar bezahlt, ein Plus von 0,2 %. Am Optionsmarkt zeigt sich jedoch eine zunehmend pessimistische Einstellung der Investoren gegenüber dem Dollar. So wird eine höhere Volatilitätsprämie für Verkaufsoptionen als für Kaufoptionen bezahlt. Dies ist letztmals im April 2018 der Fall gewesen. Vasileios Gkionakis, Global Head of FX Strategy bei Lombard Odier, erklärte dazu, durch die wieder zuversichtlichere Einschätzung der Weltkonjunktur vieler Investoren sei die relative Attraktivität von anderen Währungen gestiegen. Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal des laufenden Jahres mit annualisiert 6,4 % etwas stärker als erwartet (6,3 %) gewachsen. Die Europäische Zentralbank werde ihre Wachstumsprognosen im Juni wahrscheinlich nicht deutlich verringern, da sich die Wirtschaft des Euroraums in der zweiten Jahreshälfte zumindest stabilisieren sollte, sagte Ratsmitglied Ewald Nowotny am Mittwoch in einem Bloomberg-Interview. Es bestehe kein Zweifel, dass die sich verbessernde Wachstumsdynamik positiv für die chinesische Währung sei, erklärte die Commerzbank. Die jüngste Marktdynamik zeigt jedoch deutlich, dass der Yuan stärker von den Handelsverhandlungen zwischen den USA und China beeinflusst wird. Der Dollar sank gestern auf 6,6883 Yuan (-0,3 %). Der tägliche Handelsumsatz in der chinesischen Währung hat in London derweil im Schlussquartal 2018 umgerechnet rund 11,4 Mrd. Dollar erreicht und sei damit fast die Hälfte höher gelegen als in der entsprechenden Vorjahresperiode, so ein Bericht der City of London Corporation.Angetrieben von besser als erwarteten chinesischen Konjunkturdaten hat der australische Dollar am Mittwoch zugelegt. Der Aussie stieg erstmals seit 21. Februar über die Marke von 0,72 Dollar. Am Vortag hatten Aussagen der australischen Notenbank den Kurs gedrückt. Die Reserve Bank of Australia hatte erklärt, eine Zinssenkung könne bei anhaltend niedriger Inflation und höherer Arbeitslosenquote angemessen sein.