Konjunktursorgen belasten Aktien

EU-Kommission senkt Wachstumsprognosen - Wirecard erneut unter Druck

Konjunktursorgen belasten Aktien

kjo/wrü Frankfurt – Die Furcht vor einer kräftigen Konjunktureintrübung in der Eurozone hat Europas Aktienmärkte belastet. Der deutsche Leitindex Dax sackte um 2,7 % ab und schloss mit 11 022 Zählern auf dem Tagestief. Der Euro Stoxx 50 verlor 1,9 % auf 3 151 Punkte.Ausgelöst wurden die Konjunktursorgen der Anleger durch die EU-Kommission, die ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone nach unten anpasste. Das Bruttoinlandsprodukt in der Währungsunion dürfte 2019 nur noch um 1,3 % statt der bislang erwarteten 1,9 % zulegen, hieß es in den gestern vorgelegten Winterprojektionen der EU-Kommission. Für 2020 werde dann ein Wachstum von 1,6 % erwartet statt der bisher angepeilten 1,7 %. EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis sagte, alle Mitgliedsländer der Eurozone würden wachsen, wenn auch mit moderateren Steigerungsraten als in den Vorjahren. Da der Welthandel dieses und nächstes Jahr abkühlen dürfte, werde das exportorientierte Deutschland nicht mehr die Dynamik der Vorjahre erreichen.Angesichts der von der EU-Kommission ausgelösten Konjunktursorgen war bei den Anlegern Sicherheit gefragt, wovon Bundesanleihen profitierten. Die Rendite der zehnjährigen Bundespapiere fiel auf knapp unter 0,11 % und erreichte damit den tiefsten Stand seit November 2016. Abends notierte sie bei 0,11 % nach 0,16 % am Vortag.Im Dax sorgten Wirecard abermals für Aufregung. Nachdem die “Financial Times” erneut über angebliche Unregelmäßigkeiten bei Wirecard berichtet hatte, brach die Aktie des Zahlungsdienstleisters ein und lag in der Spitze mit 106,10 Euro um 18,6 % unter dem Schlussstand von Mittwoch. Auf Xetra schlossen Wirecard dann 15 % tiefer mit 110,75 Euro. “Wirecard weist die Medienberichterstattung der FT entschieden zurück”, erklärte das Unternehmen und bestätigte noch einmal eine Stellungnahme von Montag.—– Berichte Seiten 3, 7 und 17