Konjunktursorgen deckeln Dax-Anstieg
ku Frankfurt – Trotz einiger positiv ausgefallener Quartalsberichte aus den USA haben sich die Anleger am europäischen Aktienmarkt am Dienstag zurückhaltend gezeigt. Der Dax verzeichnete nur ein kleines Plus von 0,1 % auf 12 236 Punkte. Der Euro Stoxx 50 kam auf einen ebenfalls nur geringen Anstieg von 0,1 % auf 3 504 Zähler.Nach Einschätzung von Händlern belasten weiterhin die schwachen Sentiment-Daten aus der Industrie, die vor Ostern veröffentlicht worden waren. Zudem warteten die Marktteilnehmer nun ab, wie der heute zur Veröffentlichung anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex ausfällt. Ferner machen sich die Akteure Sorgen wegen des möglicherweise noch weiter steigenden Ölpreises, nachdem die US-Regierung ihre Sanktionen gegen den Iran erheblich verschärft hat. Analysten zufolge wird dies zu einer deutlichen Unterversorgung des Marktes mit Rohöl führen. Zudem erhöhen sich die Gefahr einer militärischen Konfrontation zwischen dem Iran und den USA, da die iranische Regierung mit der Schließung der Straße von Hormus gedroht hat.Am Dienstag verbilligten sich Deutsche Bank um 1,6 % auf 7,66 Euro. Commerzbank gaben um 2,8 % auf 7,90 Euro nach. Gemäß einem Bericht der FAZ nehme im Aufsichtsrat der Deutschen Bank der Widerstand gegen eine Fusion mit der Commerzbank zu. So hätten sich bislang das Emirat Katar, der Assetmanager BlackRock und der chinesische Konzern HNA nicht vom Sinn der Transaktion überzeugen lassen. Zudem halten sich die Anleger bei der Aktie der Deutschen Bank mit Käufen zurück, weil am Freitag dieser Woche die Veröffentlichung der Quartalszahlen ansteht.Wirecard verteuerten sich um 2,8 % auf 123,50 Euro. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das seit zwei Monaten geltende Verbot, neue Netto-Leerverkaufspositionen auf die Wirecard-Aktie einzugehen, auslaufen lassen. Zumindest am Dienstag ist es nicht zu einem neuerlichen Ansturm der Leerverkäufer gekommen.Der Aktienkurs des britischen Reisekonzerns Thomas Cook verzeichnete einen Kurssprung von 18,3 % auf 0,29 Pfund. Der britische Nachrichtensender Sky hatte am Samstag berichtet, dass sich die beiden Private-Equity-Investoren KKR und EQT für eine Übernahme des Unternehmens interessieren. An der Reiseveranstalterspalte soll auch der chinesische Investor Fosun interessiert sein. Im Februar hatte der Konzern bereits seine Fluggesellschaft Condor zum Verkauf gestellt.Mit Blick auf die verheerenden Terroranschläge in Sri Lanka verbilligten sich die Titel der Fluggesellschaften. Air France-KLM rutschten 6 % auf 10,46 Euro ab, IAG um 3,3 % auf 5,39 Pfund und Lufthansa um 2 % auf 22,13 Euro.