Märkte am Morgen

Dax bleibt nur etwas unter 18.000

Der Dax könnte die Marke von 18.000 Punkten wieder erreichen, unterstützt von positiven Vorgaben aus Asien. Diese Woche stehen wichtige Zinsentscheide an, die die Geldpolitik beeinflussen könnten.

Dax bleibt nur etwas unter 18.000

Dax zur Eröffnung höher erwartet

Der vor dem Wochenende lethargische Dax hat am Montag wieder Kurs auf die Marke von 18.000 Punkten genommen. In den ersten Handelsminuten stieg der deutsche Leitindex um 0,25 % auf 17.980,77 Punkte. Damit rückte er auch dem Rekordhoch von 18.039 Punkten näher, das er am vergangenen Donnerstag erreicht hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Montagmorgen 0,49 % auf 26.192,35 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,21 % hoch.

Zu Beginn einer „Woche der Notenbanken“ stützten insbesondere gute Vorgaben von den asiatischen Börsen. Der japanische Nikkei 225 zog dank des schwachen Yen wieder kräftig an und peilt eine Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd an. Auch an Chinas Börsen ging es mit den Kursen nach oben. Neue Daten des Landes zu Industrieproduktion und Einzelhandel deuten auf eine weitere Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin.

Es wird eine „Woche der Notenbanken“ mit Zinsentscheiden in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz. Die Anleger setzen insgesamt darauf, dass die Geldpolitik nach der Inflationsbekämpfung bald wieder gelockert wird.

Spielraum nach oben

Am deutschen Aktienmarkt könnte der Dax in der neuen Woche seine Rekordjagd fortsetzen. Der Leitindex hatte jüngst die runde Marke von 18.000 Punkten geknackt und Experten zufolge gibt es noch Spielraum nach oben.

Auch das französische Branchenbarometer Cac 40, der japanische Nikkei-225 und die wichtigsten US-Indizes notieren aktuell nahe ihrer Höchststände. Signale einer Überhitzung spiegelten die Bewertungsniveaus dabei weiterhin nicht wider, kommentierten die Experten der DZ Bank mit Blick auf Sorgen bezüglich einer Blasenbildung an den Börsen.

Grundsätzlich wird die Rally an den Aktienmärkten teils von der noch soliden Weltkonjunktur und dem Boom um Künstliche Intelligenz getrieben. Ein Risikofaktor bleibt jedoch die Frage, wie schnell die Notenbanken angesichts der deutlich gesunkenen Inflation ihre Geldpolitik wieder lockern. Hinweise darauf erhoffen sich die Anleger in der neuen Woche von den Zinsentscheiden in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz.

Aktuell sind die Anleger noch zuversichtlich. „Auch wenn in der abgelaufenen Handelswoche die US-Inflationszahlen die Sorgen schürten, dass die Fed zur Eindämmung der Teuerung die Zinsen langsamer senken wird als vom Markt eingepreist, bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten konstruktiv“, schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die Preisdaten für Januar und Februar seien zwar auch insgesamt unerwünscht hoch gewesen. Doch die US-Notenbank Fed dürfte bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch kaum eine Meinungsänderung erkennen lassen. Damit sollten die Erwartungen auf eine Zinssenkung im Juni bestehen bleiben.

Kater sieht die derzeitige Aktienhausse auch fundamental untermauert. „Die Weltwirtschaft pendelt sich nach den Schocks der vergangenen Jahre wieder ein und zeigt mit jährlich drei Prozent seit dem letzten Jahr ein bemerkenswert stabiles Wachstum.“ Davon profitierten die deutschen Konzerne im Dax ebenfalls, denn sie seien weltweit agierende Unternehmen.

Auch laut Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) könnte sich die Aufwärtsbewegung des Dax noch fortsetzen, zumal in der neuen Woche erste vorsichtige Frühlingssignale von Seiten der Stimmungsindikatoren erwartet würden.

Im Fokus steht dabei zum einen der Ifo-Geschäftsklimaindex für März am Freitag. Dieser notiere aktuell zwar ähnlich tief wie nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs und somit auf sehr niedrigem Niveau. Aber die Energiekrise sei mittlerweile nahezu überwunden. „Es fragt sich also, ob die Unternehmen nicht zu pessimistisch sind, zumal sich ein Industrieaufschwung in diesem Jahr andeutet“, schrieb die Helaba-Expertin. Auch die Entwicklung an den Aktienmärkten sollte zu einer Stimmungsaufhellung in Deutschland beigetragen haben.

Zum anderen dürften die Anleger am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie insbesondere am Donnerstag die nationalen und europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) im Blick behalten. „Die bessere globale Konjunktur sollte auch für positive Impulse in der deutschen Industrie sorgen“, fuhr Windt fort. Somit geht die Expertin von einem leichten Anstieg des deutschen PMI-Indikators aus.

Aktien einzelner Unternehmen dürften weiterhin von aktuellen Geschäftszahlen bewegt werden. Am Montag präsentiert der Rückversicherer Hannover Rück seine Resultate.

Recht dicht gedrängt ist die Agenda dann am Donnerstag mit einigen Werten aus den hinteren Reihen wie dem Internetkonzern United Internet. Hinzu kommen aus dem Dax die VW-Dachgesellschaft Porsche SE sowie BMW, wobei sich bei dem Münchener Autobauer der Fokus auf den Geschäftsausblick richten dürfte.

Ölpreise steigen leicht

Die Ölpreise haben am Montag etwas zugelegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 85,70 US-Dollar und damit 36 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung stieg um 39 Cent auf 81,43 Dollar.

Am Ölmarkt wurde der leichte Preisanstieg mit Konjunkturdaten aus China erklärt. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist die Industrieproduktion im Februar stärker als erwartet gestiegen, was als Hinweis auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl gilt.

Zudem wurde auf jüngste Drohnenangriffe der Ukraine auf Anlagen der russischen Ölindustrie verwiesen, die ebenfalls für etwas Preisauftrieb am Ölmarkt gesorgt hätten. Auch am Wochenende wurden mehrere Anlagen getroffen. Die Angriffe führten zuletzt zu einem Anstieg der Diesel-Preise in Russland.