Lira setzt Aufwertung zu Euro und Dollar fort
sts Frankfurt – Trotz des jüngsten Inflationssprungs in der Türkei hat die Lira ihre Aufwertung zu Wochenbeginn fortgesetzt. Am Markt wurde dies als Ergebnis der Entspannung zwischen dem Land und den Vereinigten Staaten gewertet. Der Euro verbilligte sich am Montag um 0,7 % auf 6,09 Lira, der Dollar um 1,5 % auf 5,35 Lira.Die Lira hatte sich jüngst bereits deutlich von ihren Verlusten aus dem Sommer erholt, nachdem die Notenbank mit einer deutlichen Zinserhöhung die Talfahrt gestoppt hatte. Im Oktober wertete die Lira um 6,4 % zum Dollar auf.Die Schwäche zuvor übertrug sich über steigende Importpreise auf die Inflationsrate. Im Oktober erreichte der Anstieg des Preisniveaus in der Türkei erstmals seit 2003 wieder die Marke von 25 %. Unter Marktakteuren besitzt die türkische Notenbank nach ihrer jüngsten Zinserhöhung jedoch offenbar genug Glaubwürdigkeit, gegen eine ausufernde Inflation vorzugehen. Da der jüngste Preisschub jedoch vor allem auf die Währungsschwäche zurückgeht, besteht die Erwartung einer wieder sinkenden Inflationsrate. Da zudem jüngst die Verspannungen zwischen der Türkei und den USA abnahmen, verbesserte sich die allgemeine Investorenstimmung für die Lira.Neben der Lira erholte sich jüngst auch mit dem argentinischen Peso eine weitere Krisenwährung des Jahres 2018. Im Oktober betrug die Aufwertung 10 %. Aktuell kostet ein Dollar nur noch 35,52 Peso, nachdem es im September auf dem Höhepunkt der Währungskrise in Argentinien noch 41 Peso waren. Als Zeichen, dass die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unterstützte Währungspolitik Früchte trägt, wurde nun gewertet, dass die Notenbank offenbar in geringerem Ausmaß als bislang in den Markt eingreifen will. Zwar will die argentinische Zentralbank das Handelsband für den Peso-Kurs auch im kommenden Jahr nutzen, allerdings soll die Schwankungsbreite erhöht werden. “Wir werden weiterhin mit Zonen der Intervention und Nicht-Intervention während des nächsten Jahres arbeiten”, sagte Zentralbank-Präsident Guido Sandleris in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Anpassungspfad werde jedoch “ein bisschen niedriger als bislang” sein.Unterdessen bewegte sich der Euro nahezu unverändert um die Marke von 1,14 Dollar. Marktteilnehmern zufolge bremsten die starken US-Arbeitsmarktdaten zwar die jüngste Euro-Erholung. Zugleich legte der Dollar vor den Zwischenwahlen in den USA nicht weiter zu.