Aktienmärkte

Merck-Zahlen überzeugen Anleger

Der Dax musste zum Wochenauftakt Abschläge hinnehmen. Stärker präsentierten sich Rüstungstitel. Dagegen geriet ein Wasserstoffspezialist unter Druck.

Merck-Zahlen überzeugen Anleger

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Merck-Zahlen überzeugen Anleger

Rüstungstitel ziehen an – Unsicherheiten setzen Wasserstoffspezialist Nucera zu

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat zum Wochenauftakt moderate Abschläge hinnehmen müssen. Nach anfänglichen Gewinnen notierte das Börsenbarometer zum Handelsschluss 0,5% tiefer bei 18.321 Zählern. Auch der MDax (−0,1% auf 25.089 Punkte) verbuchte Abschläge. Der Euro Stoxx 50 verlor am Montag sogar 0,9% auf 4.819 Punkte.

Nach einem turbulenten Auf und Ab in der letzten Handelswoche bleibt der Dax auch in der neuen Woche auf Richtungssuche. Impulse könnten am Mittwoch von der Fed kommen. Zwar wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank den Leitzins unverändert lässt, die Fed könnte aber Hinweise geben, ob im September mit dem Vollzug der Zinswende zu rechnen ist.

Sorge um Nahost-Eskalation

Im Blick halten Anleger auch die Entwicklung im Nahen Osten. Nach einem Raketenangriff auf einen Fußballplatz, bei dem mehrere Kinder und Jugendliche ums Leben kamen, wird mit einer Reaktion Israels gerechnet. Sollte sich der Nahost-Konflikt auf eine Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Libanon ausweiten, dürfte dies auch die weltweiten Aktienmärkte erheblich belasten. Zunächst aber profitierten die Aktien wichtiger Schifffahrtsunternehmen von dem Konflikt. „Unruhen rund um das Rote Meer zwingen die Schiffe, den langen Weg um Afrika herum zu nehmen“, erklärte Bernstein-Analyst Alexander Irving gegenüber Reuters. Das schränke die Kapazitäten ein, was die Frachtgebühren nach oben treibt. Papiere von Hapag-Lloyd kletterten um 8,6% auf 162,40 Euro, Titel des dänischen Konkurrenten Maersk um 5,6% auf 11,07 dänische Kronen.

Pharmakonzern hebt Prognose an

An die Spitze des Leitindex setzte sich die Merck KGaA, nachdem der Pharmakonzern seine Prognose für 2024 leicht anhob. Mit der Entwicklung in der Healthcare-Sparte hat Merck die Belastung durch sein nicht zugelassenes Krebsmedikament Xevinapant in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrags ausgleichen können. Die Aktie kletterte daraufhin um 3,1% auf 164,50 Euro.

Ein Gewinner im MDax waren Stabilus, deren Papiere nach gut aufgenommenen Quartalszahlen um 3,9% auf 44,10 Euro anzogen. Auch die Titel des Rüstungsunternehmens Hensoldt (+2,5% auf 34,10 Euro) verteuerten sich. Hier gab eine Hochstufung der Privatbank Warburg auf „Kaufen“ Rückenwind. Das Kurspotenzial sei nach der Korrektur wieder attraktiv, schrieb Analyst Christian Cohrs. Davon profitierten auch andere Branchentitel: Im Dax gewannen Rheinmetall-Papiere 0,8% auf 493,30 Euro, im SDax legten die Titel von Renk 3,1% auf 25,62 Euro zu.

Unter den Verlierern fanden sich am Montag dagegen Thyssenkrupp Nucera wieder. Der Elektrolysespezialist bestätigte zwar die gesteckten Ziele für 2023/2024, verwies aber auf Marktunsicherheiten im Bereich grüner Wasserstoff. Das quittierten Anleger mit einem Abschlag von 6,7% auf 8,89 Euro.

Bierdurst zu schwach

In Amsterdam flogen die Titel der Brauerei Heineken aus den Depots. Das Unternehmen schraubte zwar seine Gewinnziele für das Gesamtjahr hoch, allerdings weniger stark als erhofft. Wechselhaftes Wetter bremste das Wachstum des weltweit zweitgrößten Brauers im ersten Halbjahr. Auch Sport-Großereignisse wie die Fußball-EM in Deutschland brachten keinen nennenswerten Rückenwind. Die Aktie sackte um 9,7% auf 81,90 Euro ab.

Besser sah es für die Papiere von Philips aus. Der niederländische Medizintechnikkonzern profitierte im zweiten Quartal von seinem Restrukturierungskurs und verzeichnete einen Betriebsgewinn, der über den Analystenschätzungen lag. Die Aktie verteuerte sich um 14,4% auf 27,16 Euro.