Niedrigzinsen treiben Dax auf Sieben-Wochen-Hoch
ku Frankfurt – Die Aussicht auf weiterhin extrem niedrige Zinsen in der Eurozone hat den Aktienmarkt am Freitag beflügelt. Der Dax erreichte mit einem Tageshoch von 11 322 Punkten den höchsten Stand seit sieben Wochen. Den Handel beendete er mit einem kräftigen Aufschlag von 1,4 % auf 11 282 Zähler. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 1,2 % auf 3 164 Punkte. Am Vortag hatte EZB-Präsident Mario Draghi auf Konjunkturrisiken verwiesen und damit signalisiert, dass es im laufenden Jahr wohl keine Zinserhöhung durch die Notenbank geben wird. Von den Anlegern weitgehend ignoriert wurde vor diesem Hintergrund, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex weiter zurückging und dabei noch deutlich schwächer hereinkam als gemäß der Konsensschätzung erwartet.Die europäische Gemeinschaftswährung erholte sich am Freitag trotz der Hinweise Draghis spürbar um 0,9 % auf 1,1404 Dollar. Händler sagten, am Markt sei mit Blick auf die konjunkturelle Lage bereits erwartet worden, dass sich Draghi deutlich vorsichtiger äußert und die Perspektive einer Zinserhöhung weiter in die Zukunft verschiebt.Das britische Pfund legte weiter um 0,7 % auf 1,3159 Dollar zu. Mit 1,3140 Dollar notierte es zeitweilig auf dem höchsten Stand seit elf Wochen, während es sich bei dem wöchentlichen Anstieg um die ausgeprägteste Reaktion dieser Art seit einem Jahr handelte. Marktteilnehmer betonten, es werde zunehmend damit gerechnet, dass es nicht zu einem ungeordneten Brexit kommt.Trotz der Krise in Venezuela legte der Brent-Ölpreis nur leicht um 0,4 % auf 61,33 Dollar je Barrel zu. Die US-Regierung erwägt nun auch noch weitere Sanktionen gegen Venezuela, welche die Ölexporte des Landes betreffen sollen. Damit könnte das weltweite Angebot an Rohöl weiter verknappt werden. Ferner ist es nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Bürgerkrieg in dem Land kommt oder sogar zu einer von den USA geführten militärischen Intervention, die die Ölproduktion zeitweilig kriegsbedingt stoppen dürfte. Da Venezuela weltweit über die mit Abstand größten Ölreserven verfügt, ist das Land für die US-Regierung besonders interessant. Mit Blick auf eine Angebotsschwäche erreichte der Zinkpreis mit 2 656,50 Dollar je Tonne ein Dreimonatshoch.