AUSBLICK

Notenbankbeschlüsse stützen Bondmärkte

Wichtige Konjunkturdaten stehen auf dem Programm - Bundrenditen eher niedriger gesehen

Notenbankbeschlüsse stützen Bondmärkte

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie jüngsten Notenbankentscheide werden in der neuen Handelswoche noch Einfluss auf die Finanzmärkte, allen voran die Anleihemärkte, zeigen. Die Märkte werden aller Voraussicht nach dadurch gut unterstützt bleiben. Denn sowohl von der US-Notenbank Fed als auch von der Bank of Japan kamen nun keinerlei Signale, dass sehr bald mit höheren Zinsen und damit auch Bondrenditen zu rechnen ist. Im Gegenteil: Die Märkte können mit Blick auf diese beiden Zentralbanken davon ausgehen, dass die gute Unterstützung der Märkte in Form billiger Liquidität erhalten bleiben wird.Die US-Notenbank Fed hat sich wieder einmal als sehr zögerlich erwiesen. Fed-Chefin Janet Yellen und die Mehrheit ihrer Kollegen im Offenmarktausschuss zogen es vor, lieber noch abzuwarten. Mancher Marktakteur sieht zwar noch einen US-Zinsschritt in diesem Jahr, so wie er von Yellen für das Jahresende angedeutet wurde. Mehr und mehr wird am Markt aber auch darauf hingewiesen, dass der Zinsschritt bei entsprechender Datenlage in den USA auch ausbleiben könnte. An der NulllinieDie Bank of Japan hat nun eine Renditekurvekontrolle angekündigt. Sie will die zehnjährige Bondrendite der japanischen Staatstitel am aktuellen Niveau, d.h. an der Nulllinie halten. Auch von dieser Seite drohen also keine höheren Renditen, die auch in der Eurozone für Aufwärtsdruck bei den Sätzen sorgen könnten. Die Zinsexperten der Commerzbank gehen davon aus, dass die zehnjährigen Bundrenditen in den kommenden Wochen durchaus die Untergrenze ihrer gut etablierten Seitwärtsphase testen könnten.In der neuen Woche haben die Anleger wiederum ausreichend Gelegenheit zu überprüfen, ob die neuen Konjunkturdaten die Aussicht auf eine laxe Geldpolitik auch künftig untermauern werden, auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank, bei der viele Akteure mittlerweile davon ausgehen, dass sie beim Quantitative Easing noch einmal nachlegt. Am Montag kommt der Ifo-Geschäftsklimaindex für September, bei dem mit einem unveränderten Wert von 106,2 Zählern gerechnet wird. Am Mittwoch folgt das GfK-Verbrauchervertrauen. Hier wird für Oktober ein unveränderter Wert von 10,2 Punkten in Aussicht gestellt. Am gleichen Tag werden in den USA die Auftragseingänge für langlebige Güter veröffentlicht, bei denen Experten für August von einem Rückgang um 1 % ausgehen. Am Freitag stehen das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan (September-Prognose: 90 Zähler) und der Preisindex für Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie auf dem Programm, bei dem im August mit einem Plus von 0,2 % gerechnet wird.An den Anleiheprimärmärkten treten Italien, Deutschland, die Niederlande und nach Schätzungen der Commerzbank womöglich Portugal auf. Es wird mit Bonds über rund 17 Mrd. Euro gerechnet nach 7,5 Mrd. Euro in der abgelaufenen Woche.