Ölförderung Venezuelas fällt um ein Drittel
ku Frankfurt – Hinweise auf eine niedrige Ölproduktion innerhalb der Opec haben am Mittwoch für einen Anstieg des Ölpreises gesorgt. Die wichtigste Nordseesorte Brent Crude verteuerte sich um 1 % auf 71,32 Dollar je Barrel. In der Spitze wurden sogar 71,56 Dollar erreicht. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 0,5 % auf 64,29 Dollar zu. Wenig Eindruck hinterließ am Markt, dass die US-Lagerbestände in der vergangenen Woche um 7 Mill. Barrel gestiegen sind, damit stärker als mit 2 Mill. Barrel erwartet.Wie dem jüngsten Monatsbericht der Opec zu entnehmen ist, fiel die Ölproduktion in Venezuela im März auf 960 000 Barrel pro Tag (bpd). Gegenüber dem Vormonat ist dies ein starker Einbruch um fast 500 000 bpd. Venezuela leidet derzeit unter den harten US-Sanktionen. Ferner erschwert eine ganze Reihe von großen Stromausfällen in dem Land auch die Erdölförderung. Die venezolanische Regierung macht für die Ausfälle Sabotageakte der US-Regierung verantwortlich. Am Mittwoch erst gab es erneut einen Stromausfall in weiten Teilen des Landes.Die Opec-Produktion leidet zudem unter den US-Sanktionen gegen den Iran sowie unter dem Bürgerkrieg in Libyen, der sich seit kurzem wieder intensiviert hat und die Ölexporte des Landes gefährdet. Die niedrige Fördermenge des Kartells könnte die Diskussion innerhalb der Opec neu beleben, ob eine Lockerung der seit Anfang des Jahres gültigen Förderquoten für die Opec-Länder und befreundete Staaten wie Russland sinnvoll ist.Die Opec sieht sich in dieser Hinsicht auch dem Druck der US-Regierung gegenüber, hat aber ihr Ministertreffen für den April abgesagt und will nun erst beim nächsten Treffen im Juni über eine mögliche Lockerung entscheiden. Der russische Präsident Wladimir Putin signalisierte kürzlich, dass sein Land nicht an einem unkontrolliert steigenden Ölpreis interessiert sei. Er erklärte sich zu einer Fortsetzung der Kooperation mit der Opec bereit.