Ölpreis auf Berg-und-Tal-Fahrt
ku Frankfurt – Verunsicherung über den Ausgang des Ölministertreffens der Opec hat am Montag für eine Berg-und-Tal-Fahrt des Ölpreises gesorgt. Die wichtigste Rohölsorte Brent Crude legte zunächst um rund 2,8 % auf 66,75 Dollar je Barrel zu. Als sich die hinter verschlossenen Türen stattfindende Sitzung der Minister aber deutlich länger hinzog als erwartet, gab Brent seinen Tagesgewinn fast vollständig auf. Am Abend wurde die Sorte dann für 64,98 Dollar gehandelt, ein magerer Anstieg von 0,4 %.Bereits auf dem G20-Gipfeltreffen in Osaka hatten sich der russische Präsident Wladimir Putin und der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin-Salman auf eine gemeinsame Linie für das Opec-Treffen geeinigt, die auf eine Beibehaltung der gegenwärtigen Förderkürzungen hinaus lief. Im Verlauf des Tages verlautete dann, dass sich immer mehr Produzentenländer dieser Linie angeschlossen hätten. Eine offizielle Bekanntgabe des Ergebnisses der Gespräche gab es bis zum Redaktionsschluss aber nicht.Im Dezember 2018 hatten sich die Mitgliedstaaten der Opec und befreundete Länder wie Russland darauf geeinigt, die Gesamtproduktion gegenüber dem Stand vom Oktober 2018 um 1,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) zu kürzen, wobei 800 000 bpd auf die Opec entfallen und der Rest auf die verbündeten Länder. Von dieser Vereinbarung waren die Krisenstaaten Iran, Venezuela und Libyen ausgenommen. Zuletzt hatte es eine Überfüllung der Förderquoten gegeben – ein in der Opec-Geschichte äußerst seltenes Ereignis. Insbesondere Saudi-Arabien ist auf einen deutlich höheren Preis von ungefähr 85 Dollar je Barrel angewiesen, um einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen. Der Opec gehören 14 Länder an. Mit am Tisch sitzen 10 unabhängige Produzenten unter Führung Russlands, so dass die sogenannte “Opec plus” 24 Staaten umfasst.Der auf dem G20-Gipfel treffen erreichte Waffenstillstand im Handelskrieg zwischen den USA und China hat dafür gesorgt, dass der Goldpreis zu Wochenbeginn deutlich unter Druck geriet. Das gelbe Metall verbilligte sich um 1,5 % auf 1 388,40 Dollar je Feinunze. In der vergangenen Woche hatte der Goldpreis noch ein Sechsjahreshoch von 1 438,63 Dollar markiert.