Opec treibt den Ölpreis an
ku Frankfurt
Das Ölproduzentenkartell „Opec plus“ hat sich darauf geeinigt, seine Ölproduktion im April konstant zu halten. Einige Mitglieder hatten eine Ausweitung der Mengen gefordert. Der Ölpreis stieg auf diese Nachricht stark an. Brent verteuerte sich um 4,3% auf 67,07 Dollar je Barrel. WTI legte um 4,6% auf 64,12 Dollar. Zwischenzeitlich erreichte der Ölpreis das höchste Niveau seit Januar 2020.
Gemäß der Übereinkunft bleiben sämtliche Staaten bei ihren bisherigen Quoten, auch Russland, das u.a. wegen kältebedingter Produktionsausfälle im Februar auf eine Ausweitung gedrungen hatte. Saudi-Arabien verpflichtet sich, die zusätzlichen Drosselungen um 1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) fortzusetzen.
Der Preis des Industriemetalls Nickel ist am Donnerstag erneut stark gefallen. Die Notierung sackte um 7% auf 16191 Dollar je Tonne ab. In der vergangenen Woche hatte sie noch ein Siebenjahreshoch von 20110 Dollar erreicht. Ole Hansen, Rohstoffanalyst der Saxo Bank, verwies auf den starken Zufluss spekulativer Gelder in die Märkte für Industriemetalle, die diese auf Mehrjahreshochs getrieben hätten. Am Mittwoch war der Nickelpreis bereits in der Spitze um fast 8% eingebrochen.
Auslöser war die Nachricht des russischen Produzenten Nornickel, eines der größten Nickelförderer der Welt, dass der Wassereinbruch in einer seiner bedeutendsten Minen in Kürze gestoppt werden könne. Die Mine musste Mitte Februar die Förderung wegen des Wassereinbruchs teilweise einstellen. Am Donnerstag teilte China als der weltgrößte Produzent von Edelstahl mit, dass das Land ab Oktober mehr Nickel produzieren wolle. Damit zeichnet sich ab, dass das erwartete Defizit auf dem Nickelmarkt weitaus geringer ausfällt als gedacht. Der Ausverkauf bei Nickel wirkte sich auch auf den Kupfermarkt aus. Das wichtigste Industriemetall verbilligte sich zeitweise um 5% bis auf 8654,50 Dollar je Tonne. Später wurde das Metall dann zu 8757 Dollar gehandelt, ein Minus von 3,8%. In der vergangenen Woche war noch ein Zehnjahreshoch von 9617 Dollar markiert worden. Am Montag war bereits der Preis von Zinn um 8,6% abgestürzt. Daniel Briesemann, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, sprach von einem Warnzeichen für die größeren Metallmärkte. Es sei viel heiße Luft in den Märkten.