Quartalssaison läuft besser als befürchtet
ku Frankfurt – Die gerade beendete Handelswoche ist für Anleger am deutschen Aktienmarkt nicht sehr erfreulich verlaufen. Der Dax konnte keinen Boden gutmachen, er kam im Vergleich zum Freitag der Vorwoche auf ein kleines Minus von 0,5 %. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete nur einen minimalen Anstieg von 0,2 %.Zurückzuführen ist die Schwäche auf die zahlreichen Krisenherde – vom Budgetstreit zwischen Rom und Brüssel über den amerikanisch-chinesischen Handelskrieg bis zur Konfrontation zwischen den USA und dem Iran. Demgegenüber war eine andere Sorge der Marktteilnehmer, wie sich mittlerweile gezeigt hat, unnötig: So merken die Analysten der Commerzbank an, dass die Berichtssaison für das dritte Quartal bisher positiver verlaufen sei, als nach den zahlreichen Gewinnwarnungen zu Beginn zu befürchten gewesen sei. Hilfreich sei dabei gewesen, dass die Ergebnisse weniger von negativen Währungseinflüssen geprägt worden seien als im ersten und im zweiten Quartal. Im Dax hätten mittlerweile 24 % der Unternehmen die Erwartungen der Commerzbank übertroffen, 43 % hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen und 33 % hätten die Prognosen unterboten. Damit sei zwar das schwache dritte Quartal des Vorjahres überboten worden, allerdings sei der Anteil der positiven Überraschungen deutlich niedriger als im langfristigen Durchschnitt. Die Analysten der Commerzbank resümieren, dass die Ergebnisse wohl kaum ausreichen, um die Gewinnerwartungen der Analysten wieder steigen zu lassen – was neue Kursfantasie wecken würde.Die Experten der DZ Bank merken zur Gewinnsituation an, sie würden davon ausgehen, dass sich die Ergebnisentwicklung für die Unternehmen im Euro Stoxx 50 auch 2019 fortschreiben werde. Allerdings seien Analystenschätzungen, die für 2019 wie für 2018 von einem Gewinnanstieg in dem Index von 11 % ausgehen, zu optimistisch. Das unstete konjunkturelle und politische Umfeld werde den Märkten auch noch zu Beginn des Jahres 2019 erhalten bleiben, so dass ein übertriebenes Maß an Optimismus unangebracht erscheine. Zunächst einmal gibt es aber Grund zur Zuversicht: Die Analysten gehen weiterhin von einem saisonal starken Schlussquartal 2018 aus, auch wenn nur ein schwacher Aufschwung 2019 folgt.