Robusta-Kaffee so teuer wie seit 15 Jahren nicht mehr
Rohstoffe
Robusta-Kaffee auf 15-Jahres-Hoch
Einige Agrarrohstoffe verteuern sich weiter – Brent-Ölpreis legt zu
ku Frankfurt
Die Notierung der preisgünstigen Kaffeesorte Robusta ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit 15 Jahren geklettert. In der Spitze erreichte die Sorte 2.657 Dollar je Tonne.
Nach Angaben von Händlern ist das Angebot an der Sorte, die vor allem in Instant-Kaffees und billigen Espressomischungen eingesetzt wird, knapp. Dies liegt vor allem daran, dass die Ernten in den beiden wichtigsten Anbauländern der Welt, Vietnam und Brasilien, schlecht ausgefallen sind. Darüber hinaus gibt es Sorgen, dass aufgrund von starken Regenfällen auch in Indonesien mit einer schlechten Ernte zu rechnen ist. Demgegenüber ist die Nachfrage hoch. Nach den Daten der international Coffee Organization haben die Lieferungen zwischen Oktober und März im Vergleich zu der entsprechenden Zeitspanne der Jahre 2021/22 um rund 4% zugenommen. Dies reiche aber nicht aus, um die Nachfrage zu decken, zumal es nach Angaben von Marktbeobachtern eine preisbedingte Verschiebung der Nachfrage von der teuren Sorte Arabica hin zu Robusta gibt.
Auf einem anderen Markt für Lebensmittel gibt es derweil ebenfalls einen starken Preisanstieg. So ist gemäß Daten von Bloomberg der Preis für spanisches Olivenöl der ersten Pressung inzwischen mit 5.870 Euro je Tonne auf den höchsten Stand seit 2010 geklettert. Seit Anfang 2020 hat sich der Preis in etwa verdreifacht. Zurückgeführt wird dies vor allem darauf, dass sich die Produktionsmenge in Spanien aufgrund der Trockenheit in der laufenden Saison halbieren könnte. Spanien trägt etwa 40% zur weltweiten Produktion an Olivenöl bei. Seit Januar hat es in dem Land fast keinen Regen mehr gegeben, so dass die Regierung von einer extremen Trockenheit spricht.
Warnung aus Saudi-Arabien
Derweil ist der Preis für Rohöl der Sorte Brent Crude am Dienstag um 1,2% auf 76,86 Dollar je Barrel gestiegen. Am Markt wird insbesondere erwartet, dass es feiertagsbedingt ab der nächsten Woche eine deutlich höhere US-Nachfrage nach Treibstoff geben wird. Zudem treten ab dem laufenden Monat die neuen Produktionsbeschränkungen des Kartells Opec plus in Kraft, was das Angebot weiter verkleinert. Daher hat der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulaziz bin-Salman Short Seller von Öl gewarnt, diese sollten achtgeben. Das nächste Treffen des Kartells Opec plus Anfang Juni könne ihnen wehtun, so wie dies auch bereits im April geschehen sei, als die aktuellen Produktionskürzungen beschlossen wurden. Dies könnte ein Hinweis auf weitere Förderkürzungen sein.