AKTIEN

Sartorius nicht zu bremsen

Vorzüge legen um 9 Prozent zu - Dax schließt leicht ermäßigt

Sartorius nicht zu bremsen

wrü Frankfurt – Nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Tage und den schwachen Vorgaben am Morgen aus Asien tendierten die europäischen Aktienmärkte zunächst leichter. Das am Nachmittag bekannt gegebene Ergebnis der EZB-Sitzung entsprach dann den Erwartungen. Der Dax ermäßigte sich um 0,4 % auf 12 875 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab 0,4 % auf 3 365 Zähler ab.”Der Dax schiebt sich unaufgeregt über die zuletzt immer wieder als Bremse relevante 12 900er Marke”, stellen die technischen Analysten von Indexradar fest. “Dabei überhitzt er nicht mehr so wie bei vergangenen Anstiegen.” Auf längere Sicht ergebe sich weiteres Aufwärtspotenzial, das mittelfristig sogar bis 13 350 Punkte reichen könne. Die DZ Bank hat in ihrem Asset-Allocation-Musterportfolio die Position in US-Banken herausgenommen und die Erlöse in den Dax investiert. Das heißt, dass das Institut den deutschen Leitindex als attraktiver einstuft als US-Banken. Vor gut einem Monat hat die DZ Bank ihre Prognose für den Dax per 30. Juni 2021 auf 13 500 Punkte erhöht.Die vom Bilanzierungsskandal erschütterte Wirecard gehört noch immer dem Dax an. Täglich gibt es neue Meldungen zu dem Bilanzbetrug, der von Wirtschaftsprüfern und Aufsichtsbehörden über Jahre nicht erkannt wurde. Die Aktie verlor 5,3 % auf 2,10 Euro.Die Analysten von Metzler Capital Markets bekräftigen ihre Kaufempfehlung für die Aktie der Deutschen Telekom und erhöhen ihr Kursziel von 17 auf 20 Euro. Mit der Integration des 2020 übernommenen US-Mobilfunkanbieters Sprint steigere die Telekom die Wettbewerbsfähigkeit ihrer US-Tochter T-Mobile deutlich, so Branchenanalyst Holger Schmidt. Die T-Aktie gewann 0,6 % auf 15,29 Euro.Im MDax profitierten sowohl Sartorius als auch Zalando von starken Zahlen für das zweite Quartal sowie einer Anhebung der Gewinnprognosen für das Gesamtjahr. Beide, der Laboranbieter und der Online-Versandhändler, gelten als Profiteure der Pandemie. Sartorius-Vorzüge kletterten um 8,9 % auf 338,60 Euro. Zalando gewannen 2,1 % auf 66,06 Euro. Hingegen trifft die Coronakrise unmittelbar die Geschäfte des Ticketvermarkters CTS Eventim. Nun meldete die Gesellschaft ad hoc, dass ihre österreichische Tochter Barracuda Einlagen von rund 34 Mill. Euro bei der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG hält. Dieser wurde durch die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA die Fortführung des Geschäftsbetriebes untersagt. Daraufhin ermäßigte sich die CTS-Eventim-Aktie um 3 % auf 34,46 Euro.Knorr-Bremse legten für das zweite Quartal Zahlen vor, die die Erwartungen der Analysten übertrafen, und gewannen 3,4 % auf 100,76 Euro. Auch die Zahlen von Baumaschinenhersteller Wacker Neuson fielen besser aus als erwartet; die Aktie legte 8,9 % auf 15,80 Euro zu. Leoni verloren 3,3 % auf 7,48 Euro.