Sartorius setzen Talfahrt fort
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Sartorius setzen Talfahrt fort
Dax tritt auf der Stelle – Drägerwerk-Zahlen überzeugen – Ericsson enttäuscht
tom Frankfurt
Nach moderaten Gewinnen am Montag ist der deutsche Leitindex am Dienstag nicht recht vom Fleck gekommen. Bei Handelsschluss notierte der Dax bei 15.252 Zählern 0,1% fester. Der MDax notierte 0,2% schwächer bei 24.977 Punkten. Der Euro Stoxx 50 legte leicht um 0,1% auf 4.151 Zähler zu.
Auch ohne eine weitere Eskalation lasteten die anhaltenden Kampfhandlungen im Nahen Osten weiter auf den Märkten. Jim Reid von Deutsche Bank Research sieht die Märkte derzeit in einer „sehr gefährlichen Warteschleife“, in der Anleger offenbar zunächst keinen Bedarf für weitere Absicherungsmaßnahmen sähen. Dass sich die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten in Deutschland im Oktober weiter aufgehellt haben, gab dem Leitindex hingegen keine Impulse.
Erneut deutliche Verluste verzeichnete Dax-Schlusslicht Sartorius. Seit der Gewinnwarnung vom Freitag haben die Titel des Pharma- und Laborausrüsters in der Spitze 19% an Wert eingebüßt – auch wegen schlechter Branchennachrichten von Pfizer und einer Analystenabstufung. Am Dienstag verlor die Aktie 1,6% auf 216,50 Euro und markierte ein Tief seit Mitte 2020.
Am oberen Dax-Ende fand sich dagegen der Flugzeugbauer Airbus nach einer Kaufempfehlung des US-Analysehauses Jefferies wieder. Expertin Chloe Lemarie hob ihre Ergebnisschätzungen für 2025 und 2026 an, da sie auf eine bessere operative Entwicklung und Aktienrückkäufe setzt. Nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung gebe es nun eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Die Titel legten 3,6% auf 127,30 Euro zu.
Im MDax büßten Nordex 3,5% auf 9,91 Euro ein, nachdem das Analysehaus Kepler Cheuvreux das Kursziel von 17 auf 12,70 Euro gesenkt hat. Frühere Statements des Managements deuteten auf eine positive Umsatzüberraschung sowie einen verbesserten Ausblick hin, während die Bruttomargen im zweiten Halbjahr sowie in der ersten Hälfte 2024 aber weniger als erwartet steigen könnten. Für deutliche Kursgewinne im SDax sorgten positiv aufgenommene Quartalszahlen: Die Vorzüge von Drägerwerk verteuerten sich um 8,9% auf 48,15 Euro, nachdem der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern seine Jahresziele angehoben hatte. Dagegen verloren Adtran Holding nach Quartalszahlen 2,1% auf 7,55 Euro. Die Aktie verbucht seit Jahresbeginn ein sattes Minus von über 60%.
In Stockholm drückte eine enttäuschende Prognose für das Schlussquartal Ericsson um 5,9% auf 50,74 skr und damit auf den niedrigsten Stand seit fast sechs Jahren. Der Mobilfunkausrüster rechnet für das vierte Quartal mit einer Ebita-Marge beim operativen Ergebnis von nur 10% und bleibt damit hinter den Erwartungen zurück.