Schwache US-Auftragseingänge belasten Dollar
kjo Frankfurt – Neue Konjunkturdaten aus den USA sind am Dienstagnachmittag mit Enttäuschung aufgenommen worden und haben sich als leichte Belastung für den Dollar erwiesen. Der Euro kletterte in der Spitze bis auf 1,2764 Dollar und lag damit etwas mehr als einen halben US-Cent über dem Vortagesschluss. Am Vormittag hatte es nur geringe Bewegungen im Euro/Dollar-Währungspaar gegeben.Die US-Industrie erhielt im September überraschend weniger Aufträge. Die Auftragseingänge für langlebige Güter fielen um 1,3 % zurück. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Auftragsplus von 0,5 % gerechnet. Aus Sicht von Helaba-Analyst Ulrich Wortberg ist die Entwicklung im dritten Quartal aber noch immer als robust einzustufen. “Insofern gibt es keinen Anlass, das grundsätzlich positive Wachstumsszenario in Frage zu stellen”, sagte er zu Reuters. Anleger diskutieren derzeit, wann der geeignete Zeitpunkt für die US-Notenbank Fed sein wird, um die Leitzinsen erstmals nach der Krise wieder anzuheben. Die US-Zentralbanker machen diesen Schritt von einer nachhaltigen Erholung der US-Wirtschaft abhängig. Neue Hinweise auf den Zeitpunkt einer Zinsanhebung erhoffen sich die Akteure von der zweitägigen Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses, die heute Abend endet. Immer weiter verschobenViele Marktakteure hatten sich im Verlauf dieses Jahres sehr stark darauf eingestellt, dass die erste Zinsanhebung schon im ersten Quartal 2015 anstehen könnte. Mit schwachen Konjunkturdaten wurde das dann weiter in die Zukunft verschoben. Viele Marktakteure rechneten dann zur Jahresmitte mit einer Anhebung. Zuletzt hatte der stärkere Dollar hieran aber Zweifel aufkommen lassen. Fed-Vertreter befürchten durch die deutliche Aufwertung des Dollar – insbesondere im dritten Quartal – negative Effekte für die US-Konjunktur. Die Exporte der US-Firmen könnten darunter leiden, so die Sorge einiger US-Notenbanker. Der starke Dollar würde schon wie eine Zinsanhebung wirken, hieß es. Abends kostete der Euro 1,2744 Dollar (+ 0,4 %).Eine überraschend starke Zinssenkung in Schweden hat die schwedische Krone belastet. Ein Dollar war mit 7,38 Kronen im Verlauf des Handels so teuer wie zuletzt vor mehr als vier Jahren. Der Euro stieg auf ein Viermonatshoch von 9,38 Kronen. Die Schwedische Reichsbank hatte den Schlüsselzins am Morgen von 0,25 % auf null heruntergesetzt. Analysten hatten dagegen mit einem Zinssatz von 0,1 % gerechnet. Es sehe so aus, als ob die Notenbank die Zinsen so lange niedrig lasse, bis die Inflation wieder bei 2 % liege, sagte Carl Hammer, Chefwährungsstratege bei der SEB. Abends kostete der Dollar 7,32 (+ 0,4 %) Kronen und der Euro 9,33 Kronen (+ 0,7 %).