Schweden-Krone gerät unter Druck
sts Frankfurt – Der unerwartet schwache Anstieg der Verbraucherpreise und die Angst vor Neuwahlen hat die schwedische Krone am Mittwoch unter Druck gesetzt. Für einen Euro mussten 10,28 skr und damit 0,5 % mehr gezahlt werden. Die Gemeinschaftswährung profitierte auch von unerwartet schwachen US-Preisdaten, so dass sie wieder über 1,13 Dollar stieg.In Schweden stiegen die Verbraucherpreise im Oktober nach amtlichen Angaben um 2,3 % und blieben damit hinter dem Konsens von 2,4 % zurück. Im Vergleich zum September betrug die Inflationsrate sogar -0,1 %, der Konsens hatte auf 0,0 % gelautet. Die Notenbank des skandinavischen Landes verfolgt ein Inflationsziel von 2 % und hatte jüngst eine wahrscheinlich bevorstehende Zinsanhebung kommuniziert. Eine Abschwächung des Preisauftriebs könnte dieser Erwartung einen Dämpfer verpassen. Zudem leidet die Krone unter den erheblichen Problemen eine Regierung in Stockholm zu bilden.Auch in den USA waren die jüngsten Preisdaten etwas enttäuschend ausgefallen. Zwar stiegen die Verbraucherpreise wie erwartet auf Jahressicht um 2,5 % und damit stärker als es die Notenbank Federal Reserve anstrebt. Sie zielt auf eine Inflationsrate von 2 %. In der für die Fed wichtigen Kernrate wurde mit einem Anstieg von 2,1 % die Markterwartung leicht unterschritten. Der Euro kletterte nach der Datenveröffentlichung über 1,13 Dollar und notierte im späten europäischen Handel 0,2 % fester mit 1,1312 Dollar.Die unbeugsame Haltung der italienischen Regierung im Haushaltsstreit mit der EU-Kommission sowie die noch immer nicht gebannte Gefahr eines chaotisch verlaufenden Brexit bremst die Gemeinschaftswährung derzeit aus. Da immer noch nicht klar ist, ob die Übereinkunft zum EU-Ausstieg von den Briten auch angenommen wird, war das Pfund sehr volatil und schwankte zwischen 1,2887 und 1,3035 Dollar. Direkt nach Bekanntwerden einer Einigung zwischen der EU und der britischen Regierung war der Pfundkurs am Dienstagabend deutlich gegenüber dem Dollar gestiegen. Während die EU geschlossen auftrat, ging der Streit um das Austrittsabkommen innerhalb des Vereinigten Königreichs weiter. Entsprechend sensibel reagiert der Kurs derzeit auf Signale zu den Modalitäten des britischen EU-Ausstiegs im Frühjahr.—– Bericht zu Schweden Seite 5