Sprung über 3 000 Dollar
wrü Frankfurt – Am Dienstag haben die europäischen Aktienmärkte eine Pause in der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen eingelegt. Dabei hat zum einen belastet, dass bei Bayer das Thema Glyphosat wieder zum Unsicherheitsfaktor wird. Zum anderen wurde mehrfach darauf verwiesen, dass der Aktienmarkt zuletzt bereits viel Positives vorweggenommen habe und die Risiken jetzt stiegen. Der Dax ermäßigte sich um 0,9 % auf 12 617 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gab 0,9 % auf 3 322 Zähler ab.An der Nasdaq ging die Megaparty bei US-Technologiewerten weiter. Amazon kletterte am Dienstag erstmals über die Marke von 3 000 Dollar je Aktie und lag am Dienstag im frühen Geschäft 0,4 % im Plus bei 3 069 Dollar. Auch Microsoft und Apple erreichten neue Allzeithochs. Amazon gilt zwar als extrem hoch bewertet, doch wird die Aktie aufgrund ihrer einzigartigen Marktposition im nicht zuletzt durch Corona weiter zulegenden Online-Handel von fast allen Analysten zum Kauf empfohlen. In Europa gibt es nur ein Unternehmen, das mit den US-Technologieriesen mithalten kann. Das ist SAP, die aktuell als eine der deutschen Top-Ten-Aktien vom Bankhaus Metzler für das dritte Quartal zum Kauf empfohlen wird. Im Vergleich zu den US-Techriesen gilt SAP aber als wesentlich günstiger bewertet. Nach einem Rekordhoch am Montag ermäßigten sich SAP um 1,5 % auf 128,78 Euro.Verlierer im Dax waren zunächst Wirecard, die im Verlauf bis auf 2,03 Euro fielen, sich dann aber wieder erholten und mit einem Plus von 23 % auf 3,15 Euro schlossen. Bayer verloren 4,9 % auf 63,75 Euro. Die Rechtsstreitigkeiten um Krebsrisiken durch den Unkrautvernichter Glyphosat, die eigentlich vom Markt schon abgehakt waren, werden jetzt wieder zum Thema.Für das dritte Quartal empfiehlt Metzler neben strukturellen Gewinnern wie IT-Werten insbesondere Aktien, “die von den großen Fiskalpaketen profitieren dürften, ohne dass jedoch ihre Existenz davon abhängig ist”. Dazu zählen Allianz, die sich um 1,2 % auf 184,52 Euro ermäßigten, Deutsche Post, die 0,7 % auf 33,72 Euro abgaben, und Deutsche Telekom, die 0,6 % auf 14,95 Euro verloren. Bei der Commerzbank beflügelt der Rücktritt von Konzernchef Martin Zielke nebst dem geplanten massiven Jobabbau offensichtlich den Aktienkurs. Der Titel gewann erneut 3,6 % auf 4,59 Euro. Lufthansa verbesserten sich um 0,7 % auf 9,15 Euro.Deutsche-Bank-Analyst Uwe Schupp bewertet die Zahlen der Shop Apotheke für das zweite Quartal positiv und empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 140 Euro zum Kauf. Nach den hohen Gewinnen vom Vortag gaben Shop Apotheke indes 2,5 % auf 123,20 Euro ab.