Steigende Renditen belasten
ku Frankfurt
Die steigenden Zinsen und die Schwäche der amerikanischen Technologiewerte an der Nasdaq am Vortag haben am Dienstag den europäischen Aktienmarkt schwer belastet. Der Dax fiel zeitweise um mehr als 2% bis auf 13664 Punkte, den tiefsten Stand seit drei Wochen. Später erholte er sich wieder teilweise. Den Handel beendete er mit einem Minus von 0,6% auf 13865 Zähler. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,3% auf 3689 Zähler nach.
Am Vorabend waren in den USA die Technologiewerte deutlich unter Druck geraten. Am Dienstag wiederholte sich dies mit einem Minus des Nasdaq Composite von 2% im frühen Handel an der Wall Street. Beispielsweise sackten Apple um 2,5% ab. Es traf aber auch andere, insbesondere besonders vom Zinsniveau abhängige Titel wie Home Depot mit einem Minus im frühen Handel von 4,2%.
Dies setzte auch den Technologiewerten diesseits des Atlantiks zu. So gaben Infineon um 3,1% auf 34,99 Euro nach und der Kurs von ASML, einem führenden Ausrüster für die Chipindustrie, in Amsterdam um 2,2% auf 472,90 Euro. Zu den Verlierern gehörten auch erneut diejenigen Titel, die von der Krise in besonderem Maße profitiert hatten. So verbilligten sich Delivery Hero um 0,8% auf 112,50 Euro und Hellofresh um 4,2% auf 64,50 Euro. Unter Druck gerieten ebenfalls Zalando mit einem Verlust von 1,5% auf 89,48 Euro und Home24 mit –8,4% auf 18,32 Euro. Auffällig waren die Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex mit einem Einbruch von bis zu 14%. Zum Handelsende grenzte der Wert seinen Verlust auf 7,7% auf 22,62 Euro ein.
Fest zeigten sich hingegen britische Reisetitel, die sich zumindest zeitweise um bis zu 9% verteuerten. Sie profitierte davon, dass sich in Großbritannien eine Lockerung der harten Coronamaßnahmen abzeichnet. Später konnten sich die Aktien dem allgemeinen Abwärtstrend aber nicht entziehen. Für IAG, die Muttergesellschaft von British Airways, blieb zum Handelsschluss noch ein Kursanstieg von 2% auf 1,82 Pfund übrig. Ryanair kamen am Abend auf ein mageres Plus von 0,1% auf 16,66 Euro, während Easyjet an der Londoner Börse um 4,5% auf 9,32 Pfund zulegte.
Nur leichtes Wachstum
Sehr schwach zeigten sich auch die Titel des Großküchenausrüsters Rational. Sie brachen um 9,6% auf 713 Euro ein. Der Titel hatte vor vier Wochen noch ein Rekordhoch von 888 Euro markiert. Nun fand er sich auf dem niedrigsten Niveau seit November. Das Unternehmen geht für das laufende Jahr lediglich von einem leichten Umsatzwachstum aus. Die Marge auf Basis des Ebit-Ergebnisses soll auf Vorjahresniveau verharren.