AKTIEN

Trump verschreckt Anleger mit Zolldrohung

Dax verliert 1 Prozent - Vor allem Automobilwerte unter Druck - Thyssenkrupp auf Siebenjahrestief

Trump verschreckt Anleger mit Zolldrohung

ck Frankfurt – Sorgen, dass die Verhandlungen zwischen den USA und China scheitern und der Handelskonflikt beider Länder doch noch eskalieren könnte, haben am Montag die Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Auslöser war US-Präsident Donald Trump, der am Wochenende über Twitter Zollerhöhungen für chinesische Waren angekündigt hatte. Der Dax sank bis auf 12 135 und beendete den Handel mit einem Verlust von 1 % bei 12 287 Zählern, der Euro Stoxx 50 gab um ebenfalls 1 % auf 3 468 Punkte nach. VDax zieht stark anDie Verunsicherung spiegelte sich in der Branchenentwicklung wider. Vor allem zyklische Sektoren gaben nach, während sich defensive Bereiche relativ gut hielten. Zudem stieg der als Angstindikator interpretierbare Volatilitätsindex VDax New bis auf 17,73 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit dem 26. März. Zuletzt lag er 15,7 % höher bei 16,27 Zählern. Gewinnmitnahmen nach den Avancen der zurückliegenden Handelstage und die aufgrund des Feiertags in Großbritannien geringe Liquidität verstärkten die Kursbewegungen. Stabilus nach Zahlen schwachVerlierer des Tages war die besonders sensibel auf den Handelskonflikt reagierende Automobilbranche. Der entsprechende Branchenindex gab als schwächstes Stoxx-Sektorbarometer um 2,1 % nach. Continental waren mit einer Einbuße von 2,5 % der schwächste Branchenvertreter im Dax. Die Aktien der drei Automobilhersteller gaben zwischen 1,7 % und 2,2 % ab. Im MDax büßten Dürr 5,7 % ein. Aumann und Stabilus waren mit Einbußen von 7,1 % und 5,6 % die Tagesverlierer im SDax. Das Unternehmen legte für das zweite Geschäftsquartal einen auf 239,1 Mill. nach 251 Mill. Euro im Vorjahr gesunkenen Erlös und ein Ebit von 35,7 Mill. nach 39,3 Mill. Euro vor und begründete die negative Entwicklung mit anhaltender Schwäche in der weltweiten Automobilindustrie. Zudem erklärte es, nun für das Gesamtjahr einen Erlös auf Vorjahresniveau zu erwarten.Sehr schwach waren auch Stahltitel. ArcelorMittal büßten 2,4 % ein, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es die Produktion in einem polnischen Werk einstellt und in einem spanischen zurückfährt. Thyssenkrupp litten zusätzlich unter Befürchtungen, dass die EU-Wettbewerbshüter das geplante Stahl-Joint-Venture mit Tata Steel untersagen könnten. Die Aktie fiel bis auf 11,63 Euro und damit auf das niedrigste Niveau seit sieben Jahren. Zuletzt wies die Aktie eine Einbuße von 3,6 % auf 11,84 Euro auf.Hochtief waren mit einem Minus von 8,6 % das Schlusslicht im MDax. Hintergrund war die Behauptung einer angeblichen Hongkonger Researchfirma, dass das mehrheitlich zu Hochtief gehörende australische Bauunternehmen Cimic Ergebniskennziffern zu hoch ausgewiesen habe. Die Aktie der Hochtief-Mutter ACS gab 3,5 % ab.In Oslo zogen Telenor um 4,7 % an. Das Unternehmen verhandelt mit der malaysischen Axiata über die Bildung eines asiatischen Telekommunikationsriesen mit 300 Millionen Kunden, an dem Telenor 56,5 % halten würde. – Berichte zu Hochtief Seiten 1 u. 9