Themenanlagen

Union Investment stuft thematisches Investieren als zentralen Baustein ein

Für Tobias Schmidt, Leiter Multi Asset und Mitglied des Union Investment Committee, ist thematisches Investieren kein Modetrend, sondern ein zentraler Baustein in der Vermögensanlage.

Union Investment stuft thematisches Investieren als zentralen Baustein ein

„Thematisches Investieren ist kein Modetrend“

Für Union Investment zentraler Baustein in der Geldanlage

wrü Frankfurt

„Thematisches Investieren ist kein Modetrend, sondern ein zentraler Baustein in der Vermögensanlage“, sagt Tobias Schmidt, Leiter Multi Asset und Mitglied des Union Investment Committee, in einer ausführlichen Analyse zu Themeninvestments. Entsprechend steige die Nachfrage von privaten und institutionellen Anlegern und treffe auf ein wachsendes Angebot. Laut dem Analysehaus Morningstar seien im Jahr 2022 zeitweise über 850 Mrd. Euro im Bereich „Thematisches Investieren“ angelegt gewesen. Allein in den Jahren 2019 bis 2022 seien mehr als 500 neue Themenfonds aufgelegt worden. „Das ist gut so, denn das neue Kapitalmarktumfeld verlangt mehr denn je eine diversifizierte Anlagestrategie für stabilere Depots“, erklärt Schmidt. „Wer auf die richtigen Themenanlagen setzt, profitiert von langfristigen und stabilen Wachstumstrends.“

Themenbasiertes Investieren in der Kapitalmarktanlage setze bei der Einzeltitelauswahl auf übergeordnete makroökonomisch, regulatorisch oder geopolitisch ausgelöste Wachstumstreiber. „So lassen sich stabile Trends mit guten Wachstums- und Gewinnaussichten oder langfristige Investitionen, die regulatorische und fiskalische Unterstützung genießen, identifizieren“, erklärt Schmidt. „Daraus resultiert in der Regel eine belastbarere Prognostizierbarkeit von Ertragsströmen.“ Dieser Top-Down-Ansatz führe zu einer anderen Gewichtung in der Titelauswahl als in einem reinen Bottom-Up-Aktienportfolio.

Erheblicher Investitionsbedarf

Das aktuelle Marktumfeld zeige, wie wichtig sinnvoll eine thematische Auswahl sein könne. Der Großmachtwettbewerb zwischen den USA und China sowie jeweils befreundeten Staaten habe zum Paradigmenwechsel in der Kapitalanlage geführt, geopolitische Unsicherheit sei allgegenwärtig. Die damit verbundene Um- oder Neugruppierung von Lieferketten bei strategisch wichtigen Gütern habe großvolumige Investitionsprogramme von Staaten und Unternehmen ausgelöst. „Zeitgleich erleben wir die Auswirkungen der Umweltkrise“, sagt Schmidt. „Der nachhaltige Umbau der Wirtschaft zieht einen erheblichen Investitionsbedarf nach sich, der strukturelle Anlagemöglichkeiten für Investoren eröffnet.“

Daraus resultierend erwartet Union Investment einen Investitionsboom und ein langfristig erhöhtes Wachstum. Damit einher gehe die Erwartung stärkerer Konjunkturzyklen. Eine höhere Zyklizität führe am Aktienmarkt zu größeren Schwankungen. „Bisher gültige Anlagerezepte lassen sich deshalb nicht unverändert fortschreiben, erklärt Schmidt. „Damit im unruhigeren Fahrwasser wieder mehr Stabilität ins Portfolio kommt, braucht es eine Erweiterung der Anlagestrategie“. Ein Mehr an Robustheit komme kaum noch durch eine regionale oder sektorale Streuung zustande. „Stattdessen sollten Anleger auf Unternehmen in langfristigen, stabilen Wachstumstrends setzen.“

Auf langfristige Themen zu setzen, bedeute Geduld zu haben. Denn bei Investitionsvorhaben seien lange Vorlaufzeiten bis zur Umsetzung nötig. Dafür böten Trends wie Automatisierung oder Digitalisierung eine gewisse Planbarkeit, und das Potenzial sei durch staatliche Investitionsprogramme sowie regulatorische Vorgaben noch nicht ausgeschöpft. Mit den höheren Zinsen spielten auch Gewinntrends, die von funktionierenden Geschäftsmodellen unterstützt seien, eine größere Rolle beim Anlageerfolg. „Es sind eben nicht die Hype-Themen im Fokus, sondern gut unterstützte Geschäftsmodelle“, betont Schmidt. „Über die thematische Top-Down-Analyse lassen sich die geeigneten Titel auswählen und zu einem passenden Portfoliobaustein als Ergänzung eines Kern-Anlageportfolios zusammensetzen.“ Das ermögliche eine bessere Risikostreuung, weil es sich um einen
Ansatz handele, der noch nicht so weit
verbreitet sei und bei dem sich keine
überbordenden Anlagesummen versammelten.


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