ANLEIHEN

US-Inflationsspekulation treibt Anleiherenditen an

Italien am Geldmarkt aktiv

US-Inflationsspekulation treibt Anleiherenditen an

kjo Frankfurt – Am europäischen Staatsanleihemarkt sind die Renditen am Donnerstag gestiegen. Am Markt kursierten Spekulationen auf eine anziehende US-Inflation unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, was die Anleger zu Verkäufen der Papiere ermunterte. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit lag im späten europäischen Handel bei 160,69 % mit 132 Ticks im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,28 % nach 0,18 % am Vortag. In der Spitze war sie bis auf 0,32 % geklettert.Trump will mit deutlichen Steuersenkungen die US-Konjunktur ankurbeln. Da er bislang keine Pläne zur Gegenfinanzierung vorgelegt hat, rechnen einige Ökonomen mit einem kräftigen Anstieg der Staatsverschuldung. Außerdem gehen Experten davon aus, dass es bei einem Wirtschaftsboom die Inflationsentwicklung angetrieben wird, so dass die US-Notenbank Fed zum Handeln gezwungen sein könnte. Sie könnte somit schneller als bislang an den Märkten erwartet die Leitzinsen anheben. Bis kurz vor der Wahl waren Marktteilnehmer davon ausgegangen, dass im Dezember der nächste Zinsschritt in den USA ansteht. Es gibt an den Märkten aber auch eine hohe Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs von Trump. Am Tag der Wahl von Trump waren die Anleger hingegen davon ausgegangen, dass der Zinsschritt im Dezember erst einmal vom Tisch ist. Mancher Akteur wies auch darauf hin, dass hohe Staatsausgaben auch von der Fed mit niedrigen Zinsen flankiert werden könnten, um die Finanzierbarkeit der Maßnahmen zu ermöglichen.Am Primärmarkt trat Italien auf. Zugreifen konnten die Anleger bei bis November kommenden Jahres laufenden Geldmarktpapieren. Sie bekamen sie zu einer Rendite von – 0,217 %. Damit lag der Satz um 0,021 Prozentpunkte über dem Wert, der bei der vorangegangenen Versteigerung gemessen wurde. Aufgenommen wurden 6 Mrd. Euro.